Angaben zur Identifikation |
Signatur: | KDII_DIV_SBB72 |
Signatur Archivplan: | KDII_DIV_SBB72 |
Titel: | Hauptwerkstätte Olten |
Entstehungszeitraum: | 1897 - 2019 |
Stufe: | Akzession |
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Angaben zum Umfang |
Archivalienart: | Akte/Dokument |
Laufmeter: | 9,00 |
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Weitere Bemerkungen |
Bemerkungen: | Die Akten liegen zum grössten Teil auf Deutsch vor. Vereinzelt sind Unterlagen und Protokolle auf Französisch vorhanden, Korrespondenz ist z.T. auch auf Englisch. |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | Hauptwerkstätte Olten HWO / Industriewerk IW Olten |
Verwaltungsgeschichte: | Die Hauptwerkstätte Olten wurde zwischen 1852 und 1855 als «Centralreparaturwerkstätte» der Schweizerische Centralbahn SCB errichtet. Im August 1855 konnte der Betrieb unter der Leitung von Ingenieur Niklaus Riggenbach aufgenommen werden. Die Werkstätte umfasste anfangs die Abteilungen Wagen- und Lokomotiv-Reparaturwerkstätte, Schreiner-, Maler- und Sattlerwerkstätte, Schmiede, Schlosserei und Dreherei. Später kamen noch Wagenmontage und Raddreherei hinzu. Unter der Leitung Riggenbachs entwickelte sich die Hauptwerkstätte zu einem erfolgreichen Liefer- und Dienstleistungsbetrieb und zur zweitgrössten Herstellerin von Dampflokomotiven der Schweiz. Konjunkturelle Schwankungen bremsten aber in den folgenden Jahren das Wachstum der Werk-stätte. Riggenbach verliess die Hauptwerkstätte Olten 1873. In der Folge gewannen Unterhalt und Erneuerung an Wichtigkeit, während die Fabrikation von Dampflokomotiven 1894 und der Wagenbau 1912 eingestellt wurden. Nach der Verstaatlichung der SCB gehörte die Hauptwerkstätte Olten zum Kreis II der Schiwezerischen Bundesbahnen SBB mit Direktionssitz in Basel. In der Folge entstanden verschiedenen Neubauten im Areal nördlich der Industriestrasse und östlich der alten Anlage. Eine 1903 projektierte Speisehalle wurde 1925 realisiert. Das Reorganisationsgesetz von 1923 unterstellte die SBB-Hauptwerkstätten dem Zugförderungs- und Werkstättedienst ZfW der Generaldirektion der SBB in Bern. Die Oberbaubewirtschaftung und Weichenmontage wurden auf die Standorte Zürich und Olten konzentriert. Der Hauptwerkstätte Olten waren die Fahrzeuggattungen klimatisierte und nichtklimatisierte Reisezugwagen, Gepäck-, Speise- und Postwagen, Schienentraktoren, Kleinmotor- und Strassenfahrzeuge zugeteilt. Von 1975-1979 entstand im Tannwald-Areal eine neue, auf den rationellen Unterhalt der Einheits-, Leichtstahl- und RIC-Wagen (RIC = Regolamento Internazionale delle Carrozze; international einsetzbare Personenwagen) ausgelegte Revisionshalle. Der Neubau war nötig, da die alte Infrastruktur der Länge der neuen Einheitswagen I nicht mehr gerecht werden konnte. In den 1980er Jahren wurden Maschinen und Arbeitsplätze modernisiert. 1996 wurde ein speziell auf IC-Doppelstockzüge ausgelegter Hallenbau auf dem Tannwald-Areal eingeweiht. Nach der Umwandlung der SBB in eine Aktiengesellschaft und der Divisionalisierung 1999 wurden aus den Hauptwerkstätten sogenannte «Industriewerke» IWs.
Quellen: - SBB Industriewerk Olten und Infrastruktur Projekt-Management (Hrsg.), Industriewerk Olten, Luzern 2005. - Gloor, Franz, Eisenbahnstadt. 150 Jahre Eisenbahn in Olten, Olten 2006. - Niederhäusern, Fred von und Reto Danuser, Olten - Drehscheibe der Schweiz. Von der Schweizerischen Centralbahn zur Bahn 2000, Luzern 1997. - Danuser, Reto, Referat «SBB Hauptwerkstätte Olten im Wandel der Zeit. 1855 – 1996 und heute» im Rahmen einer Vortragsreihe des Historischen Vereins des Kantons Solothurn, 7. Mai 2007. |
Archivierungsgeschichte: | Der Aktenbestand wurde in zwei Tranchen 2005 und 2013 an SBB Historic abgeliefert. Vor der Ablieferung wurden die Unterlagen durch Reto Danuser (1931-2019), ehemaliger Leiter der HW Olten, vorbewertet und nach Themen vorgeordnet. Der Fotobestand und die Rollmaterialzeichnungen (überwiegend Wagen) wurden ausgegliedert. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Die Unterlagen entstanden bei der Leitung der Werkstätte und enthalten daher die übergeordneten Dokumente zu Organisation, Stabsaufgaben und Personaladministration, ferner Weisungen und Planungsdokumente. Es sind umfangreiche Serien der Protokolle der Betriebsbesprechungen, Vorstandskonferenzen und der verschiedenen Arbeiterkommissionen enthalten. Aus dem Bereich der Personaladministration sind Dokumente zum Personalbestand, zur Aus- und Weiterbildung, zur Arbeitssicherheit sowie eine Sammlung der «dienstlichen Anschläge» vorhanden. Zudem finden sich Akten zur Infrastruktur der Werkstätte, Ausbauten und Erweiterung (v.a. Konzentration im Areal Tannwald), sowie zur Anschaffung von Maschinen. Aus dem Betrieb der Werkstätte sind diverse Dossiers v.a. zum Unterhalt und der Revision von Reisezugwagen vorhanden, ebenfalls zu Versuchsreihen sowie zu Umbauten in Sonderwagen. Zu verschiedenen Themen wie Bremsen oder Drehgestelle finden sich vom Werkstättevorstand zusammengestellte Themendossiers, wie auch die Unterlagen von Arbeitsgruppen. Zum internationalen TEN-Schlafwagenpool (TEN = Trans Euro Nacht) sind administrative Akten wie auch Unterlagen zur Bewirtschaftung dessen vorhanden. Ebenfalls beinhaltet der Bestand Akten zur Öffentlichkeitsarbeit der Werkstätte. Viele der Akten sind mit handschriftlichen Notizen versehen, hauptsächlich durch Reto Danuser, es finden sich aber auch in Stenografie verfasste Notizen des früheren Werkstättevorstands Robert Spahr sowie Handakten weiterer Mitarbeiter der Werkstätte. |
Bewertung und Kassation: | Die Unterlagen wurden bereits vor der Ablieferung durch Reto Danuser (Werkstättevorstand der Werkstätte Olten von Februar 1982 bis Juli 1996) ausgedünnt. Im Zuge der Erschliessung wurden einzelne Unterlagengruppen (z.B. Namenslisten von Kursteilnehmenden) kassiert. Ebenfalls kassiert wurden: Werbeprospekte anderer Firmen, für die Bauvoranschläge nicht relevante Offerten und Korrespondenz, Entwürfe der Bauvoranschläge, Bedienungsanleitungen einzelner Bauteile von SBB-fremdem Rollmaterial |
Ordnung und Klassifikation: | Die von Reto Danuser vorgenommenene Sortierung und Dossieraufteilung wurde grundsätzlich übernommen und in thematische Serien gegliedert. |
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Angaben zur Benutzung |
Erscheinungsform: | analog |
Sprache: | Deutsch |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | siehe auch: KDII_DIV_2004/024 Hauptwerkstätte und Lokomotivdepot Olten, 1894-1998 (Akzession)
siehe auch: KDII_DIV_SBB68 Technikarchiv Hauptwerkstätte Olten, 1891-2011 (Akzession)
siehe auch: F_104 Hauptwerkstätte Olten, 1900 (ca.)-2019 (Teilbestand)
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.2049 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=580823 |
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