Angaben zur Identifikation |
Signatur: | GD_BAU_SBB78 |
Signatur Archivplan: | GD_BAU_SBB78 |
Titel: | Umbau Bahnhof Bern |
Entstehungszeitraum: | 1953 - 1966 |
Stufe: | Akzession |
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Angaben zum Umfang |
Archivalienart: | Plan |
| Akte/Dokument |
Laufmeter: | 1,30 |
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Angaben zum Kontext |
Aktenbildner-/Provenienzname: | SBB Generaldirektion, Bauabteilung |
Verwaltungsgeschichte: | In den 1930er und 1940er Jahren wurden beim Bahnhof Bern zahlreiche Um- und Neubauten realisiert, die im Westen und Osten des Bahnhofs und am Bahnhof- und Bubenbergplatz die Voraussetzungen für den Neubau des Personenbahnhofs schufen. Es bestand mittlerweile ein Bedarf von dreizehn Gleisen; der Ausbau der Perronanlage war jedoch nur auf der Seite der Grossen Schanze möglich. Die SBB wollte sechs Perrons unter freiem Himmel vor einer 18 Meter hohen Stützmauer realisieren. 1942 stimmten Stadt- und Kantonsregierung zu, die Stadt schlug zudem vor, die Linie der Solothurn-Zollikofen-Bern-Bahn (SZB) bei der alten Kavalleriekaserne und dem Transitgebäude unterirdisch in den Bahnhof zu führen und darüber für die Bedürfnisse der Post einen Neubau zu errichten. So sollte das Bollwerk vom Bahnverkehr entlastet werden. 1944 genehmigte das Eidgenössische Amt für Verkehr das Vorhaben der SBB und im Herbst gab auch der Verwaltungsrat der SBB die Zustimmung. Das Projekt beinhaltete sechs Perrons mit zwölf Gleisen. Die Stützmauer der Grossen Schanze sollte um 30 bis 45 Meter zurückgesetzt und der Übergang zur Parkanlage als Böschung gestaltet werden, um Platz für die Perrons zu schaffen. Auch die Schanzenbrücke wurde neu gebaut und von 53 auf 104 Meter verlängert. Die SBB erwarteten eine Bauzeit von sechs Jahren und Kosten von 31.4 Millionen Franken. Ein grosser Kritikpunkt war der Verlust eines erheblichen Teils der Grossen Schanze. Der Architekt Ernst Wirz und der Ingenieur Jakob Bächtold schlugen eine Lösung vor: Das Parkhaus über den Perrons 5 und 6 sollte eine Grünanlage auf dem Dach haben. Damit sollte die verloren gegangene Fläche der Grossen Schanze ersetzt werden. Der Vorschlag wurde in die Bahnhofplanung aufgenommen und die Initianten gründeten zusammen mit der Stadt, dem Kanton, der SBB und PTT 1958 die Grosse Schanze AG, die als Trägerin des Projekts fungieren sollte. Der erste Spatenstich fand am 29. Mai 1957 beim Obergericht statt. Das Bauprogramm lässt sich in drei Hauptphasen unterteilen: Die Erweiterung des Bahnhofs ausserhalb der bestehenden Anlage, den Um- und Ausbau der Gleis- und Perronanlage und den Bau der neuen Aufnahme- und Dienstgebäude. Die Stützmauer vor dem Obergericht war 1958 das erste fertige Bauwerk des neuen Bahnhofs. Sie bot Platz für Dienst- und Personalräume und trug die neue Stadtbachstrasse. Gleichzeitig begann man unter anderem mit dem Bau der Gepäck-, Post- und Kabeltunnel. Es wurden in der ersten Phase zudem die Gleisanlage vor dem Lokomotivdepot Aebimatte und die Abstellgruppe in der Villette umgebaut. In der zweiten Bauphase wurde die bestehenden Gleis- und Perronanlage umgebaut. Zunächst wurde Perron 6 fertiggestellt, um dann die alten Perrons abzubrechen und neu zu errichten. Dabei mussten jeweils neben dem Perron und den Gleisen auch ein Abschnitt der Unterführung, ein Abschnitt der unterirdischen Station der SZB, Rampen und Gepäckverkehr, Teile des Posttunnelsystems mit Liften, Kabelkanäle, Teile der Perronüberdeckung und die Perrondächer westlich der Schanzenbrücke erstellt werden. Perron 5 ging 1962 in Betrieb, Perron 4 bis 1 folgten im Jahresrhythmus. Die Fertigstellung von Perron 1 1966 markierte das Ende der Arbeiten der zweiten Bauphase. Lediglich Gleis 1 wurde erst 1973 in Betrieb genommen. Ein weiterer Schritt war zudem 1965 mit der ersten Zugeinfahrt der SZB in die neue, noch nicht ganz fertige unterirdische Station erreicht. Damit konnte nun die dritte Bauphase gestartet werden: der Neubau der Aufnahme- und Dienstgebäude. Im Oktober 1959 begannen die Hochbauarbeiten. Am 25. Mai 1974 wurde der neue Bahnhof schliesslich mit einem 18-stündigen Bahnhofsfest eingeweiht.
Quelle: - Huber, Werner: Bahnhof Bern 1860–2010. Planungsgeschichte, Architektur, Kontroversen, Zürich 2010. Signatur: SBB 1.7988 |
Archivierungsgeschichte: | Die Unterlagen zum Umbau des Bahnhofs Bern in den 1950er und 1960er Jahren wurden am 12. September 2013 von der Denkmalpflege der SBB an SBB Historic abgeliefert. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Enthält Pläne und Akten/Dokumente zum Umbau des Personenbahnhofs Bern von 1957 bis 1966. Der Bestand dokumentiert die ersten zwei Hauptbauphasen: Die Erweiterung des Bahnhofs ausserhalb der bestehenden Anlage und den Um- und Ausbau der Gleis- und Perronanlage. Er enthält dementsprechend verschiedene Pläne zur Verlegung und zu den Diensträumen der Stadtbachstrasse, zu den Gepäck- und Kabelstollen, zum Posttunnel, aber auch zu den Gleis- und Perronanlagen. Hinzu kommen Pläne zur Station Solothurn-Zollikofen-Bern, Akten zur Grosse Schanze AG und zum Schnellgutstammbahnhof Bern Wylerfeld. |
Bewertung und Kassation: | Die Unterlagen wurden integral erschlossen, lediglich Doubletten wurden kassiert. |
Ordnung und Klassifikation: | Der Bestand war durch die Denkmalpflege der SBB bereits vorsortiert worden. Diese Gliederung wurde grösstenteils übernommen. |
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Angaben zur Benutzung |
Erscheinungsform: | analog |
Sprache: | Deutsch |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | siehe auch: PL_175 Bahnhof Bern, Neubau- und Umbauprojekte, 1880-1972 (Teilbestand)
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1996 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=627488 |
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