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Werbedienst, Marketing Service, 1963-1999 (Serie)
Angaben zur Identifikation |
Titel: | Werbedienst, Marketing Service |
Entstehungszeitraum: | 1963 - 1999 |
Stufe: | Serie |
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Angaben zum Umfang |
Archivalienart: | Akte/Dokument |
Laufmeter: | 2,10 |
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Angaben zum Kontext |
Autor/Fotograf/Künstler: | Viele Unterlagen stammen von Werbeagenturen, mit denen die SBB zusammengearbeitet hat, z.B. Young & Rubicam, GGK (Gerstner, Gredinger, Kutter), Gisler & Gisler, Grimm AG, Unicom und Wirz. |
Aktenbildner-/Provenienzname: | SBB Werbedienst |
Verwaltungsgeschichte: | Die Anfänge der Werbegeschichte der SBB gehen auf die Jura-Simplon-Bahn (JS) zurück, eine der fünf Vorgängerbahnen der 1902 gegründeten Schweizerischen Bundesbahnen. Mit deren «Rückkauf» übernahmen die junge SBB auch den «Service de publicité» der JS in Lausanne samt dessen Agentur in London, transferierten ihn nach Bern und gliederten ihn als «Service de la publicité des chemins de fer fédéraux» organisatorisch ihrem «Statistischen Bureau» an. Inhaltlich stand im ersten Vierteljahrhundert der Bundesbahnen weiterhin die Tourismuswerbung im Ausland im Vordergrund. Hauptsächliches Werbemittel waren Künstlerplakate mit Landschaftsmotiven. Die Verkehrswerbung mit Plakaten und Auslandagenturen in London, Paris, New York, Berlin, Wien und Kairo bildete eine quasi hoheitliche Aufgabe. Erst in den 1930er-Jahren ging die internationale touristische Vermarktung der Schweiz an die neu gegründete Schweizerische Zentrale für Verkehrsförderung, heute «Schweiz Tourismus», über. Mit dem Verlust des Quasi-Monopols in der Tourismuswerbung, der aufkommenden Autokonkurrenz und schliesslich dem Zweiten Weltkrieg verlagerte sich die Tätigkeit des Publizitätsdienstes auf den inländischen Markt. Die SBB intensivierten den Einsatz des Mediums Plakat und arbeiteten mit namhaften Künstlern zusammen wie Emile Cardinaux, Augusto Giacometti, Hans Erni oder Hans Falk. Weiter an Profil gewann der in die Kommerzielle Direktion Personenverkehr (KDP) integrierte Werbedienst ab den 1950er-Jahren mit Werner Belmont, der den Humor in der Werbung einführte. Belmont kreierte als Texter selbst Werbeslogans wie den unsterblichen «Der Kluge reist im Zuge»; mit der illustrativen Umsetzung beauftragte er führende Schweizer Grafiker wie Herbert Leupin oder Hans Thöni. Unter dem aus der Werbung kommenden Nachfolger Markus Seger begann ab 1980 eine enge Zusammenarbeit mit führenden Schweizer Werbeagenturen; Eigenkreationen wie die Werbung für ein Halbtaxabonnement für 100 Franken jährlich bildeten eine Ausnahme. Mit dem Konterfei des Barockarchitekten Francesco Borromini auf der Hunderternote hiess dieses umweltpolitisch motivierte Abonnement im Volksmund bald nur noch «Borromini». Von Witz und Ironie geprägte Kampagnen trugen wesentlich zu einem moderneren, positiv besetzten Image der Marke SBB bei. Nebst der Dach- und Angebotswerbung verantwortete der Werbedienst viele weitere Produktionen, z. B. Prospekte, Broschüren, Messeauftritte, Werbung am Verkaufspunkt, Fahrplanimprimate oder Kalender und betreute mit seinen Grafikern das Corporate Design. Er koordinierte seine Aktivitäten mit den Verkaufsförderungsstellen in den SBB-Kreisen und betreute auch die Werbung des Güterverkehrs. Im Sog der Bahnreform 1999 verschwand der Werbedienst als eigenständige Organisation. Seine bisherigen Aufgaben wurden der «Marketing-Kommunikation» zugewiesen.
Die Werbechefs der SBB: 1902–1903: Robert Ruchonnet (Lausanne) 1903–1905: Theodor Sourbeck 1905–1910: Paul Vuilleumier 1910–1924: René Thiessing 1924–1927: Ludwig Geiger (interimistisch) 1927–1942: René Thiessing 1942–1957: Oskar Kihm 1957–1974: Hans Schillig 1974–1980: Werner Belmont (Co-Leiter seit 1957) 1980–1999: Markus Seger
Quellen: Markus Seger, Die Werbung der SBB 1902-2000, SBB Historic 2005. Markus Seger, Wie die SBB das Marketing lernten, in: Der Kluge reist im Zuge, 100 Jahre SBB, AS Verlag 2001. Der fröhliche Ton aus der Amtsstube, Dr. Werner Belmont, Werbechef SBB 1954-1978, im Gespräch mit Markus Seger, eine Produktion von Martin Vogt, DVD, SBB Historic 2007. |
Archivierungsgeschichte: | Die Überlieferungsgeschichte kann nicht mehr nachvollzogen werden. Es ist unklar, wann die Unterlagen des Werbedienstes an SBB Historic abgeliefert wurden. Spätestens 2007 wurden erste Unterlagen an SBB Historic übergeben. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Der Bestand des Werbedienstes enthält verschiedene Unterlagen mit Schwerpunkt auf den 1980er- und 1990er-Jahren. Dabei geht es um diverse Kampagnen, die Zusammenarbeit mit verschiedenen Agenturen und weiteren Akteuren der Werbebranche, um Planung, Kommunikation, Marketingmassnahmen, Logo und Signet der SBB, verschiedene SBB-interne Geschäfte, Kooperationen mit Partnern aus dem öffentlichen Verkehr, dem Tourismus, mit dem Bund, Behörden und Verbänden. Auswahl an Themen: Personenverkehr und Güterverkehr allgemein, SBB Cargo, Cargo Domizil, Jugendliche, Image, S-Bahn, Halbtax, Plakatwerbung, Personalwerbung, Kursbücher |
Bewertung und Kassation: | Die Ablieferungen wurden grundsätzlichen integral erschlossen. Doubletten und nicht archivwürdige Unterlagen wir Rechnungen, Quittungen, Lieferscheine oder Alltagskorrespondenz wurden kassiert. |
Ordnung und Klassifikation: | Ein Grossteil der Unterlagen war nach dem ursprünglichen Aktenplan des Werbedienstes (gültig ab August 1989) abgelegt. Diese Ordnung wurde mehrheitlich so übernommen. |
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Angaben zur Benutzung |
Erscheinungsform: | analog |
Sprache: | Deutsch / Französisch / Italienisch |
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Dateien |
Dateien: | |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=749413 |
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