KDIII_DIV_SBB49 Hauptwerkstätte Chur, 1857-2000 (Akzession)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:KDIII_DIV_SBB49
Signatur Archivplan:KDIII_DIV_SBB49
Titel:Hauptwerkstätte Chur
Entstehungszeitraum:1857 - 2000
Stufe:Akzession

Angaben zum Umfang

Archivalienart:Akte/Dokument
Plan
Bild
Laufmeter:0,30

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:SBB, Hauptwerkstätte Chur
Verwaltungsgeschichte:1857 kauften die Vereinigten Schweizerbahnen VSB die in Chur am Untertorer-Mühlebach gelegene Sägerei sowie das angrenzende Mohrische Gut. Mit dem Kauf dieser Grundstücke konnten auch die Wasserrechte am Mühlbach übernommen werden. Das Bedürfnis einer Werkstätte in der Ostschweiz wurde immer grösser, so dass ca. zwei Jahre nach Eröffnung der Linie Sargans - Chur die Arbeiten in der neu erbauten Reparaturhalle aufgenommen werden konnten – das war 1860. In der Folge wurde die Werkstätte Chur stetig ausgebaut. 1872 wurde ein Malereigebäude erstellt, 1884 entstand ein Magazingebäude und eine Holztrocknungsanlage. 1890 dann wurde eine Halle für Bandagerie und Federschmiede gebaut (später als Eisenmagazin in Gebrauch). 1902 wurde die Werkstätte Chur im Zuge der Verstaatlichung der Privatbahnen von der SBB übernommen. In den darauffolgenden zwanzig Jahren erfolgten weitere An- und Umbauten, u.a. wurden die Büroräume verlegt und das Portierhaus umgestaltet. 1919 wurde auch der personelle Höchststand von ca. 325 Mitarbeitern erreicht. Nur zehn Jahre später entschied die SBB, die Hauptwerkstätte Chur stillzulegen. Die Proteste dagegen, auch von Stadt und Kanton, waren zu gross, die SBB beugte sich dem Druck und bewilligte ein Weiterbestehen der Werkstätte, allerdings mit reduziertem Personalbestand. Ab diesem Zeitpunkt arbeiteten immer ca. 100 bis 150 Personen in der Hauptwerkstätte. Auch in der Folge wurden allerdings weiter notwendige Gebäude und Anlagen gebaut und installiert. Ab 1965 wurde zum Beispiel die Wagenreparaturhalle umgebaut. Gegen Ende der 1990er Jahre dann hatte die SBB aus wirtschaftlichen Gründen erneut Pläne für eine Schliessung der HW Chur. Dieses Mal wurde das Vorhaben umgesetzt, in der Hauptwerkstätte Chur arbeiteten im Dezember 1999 zum letzten Mal Angestellte der SBB, bevor die HW per 31.12.1999 endgültig geschlossen wurde. Hauptgrund für die Schliessung war laut der SBB der rückläufige Sanierungsbedarf von Bahnwagen. Der Unterhalt von neueren Modellen sei aufgrund von moderneren Konstruktionsprinzipien weniger aufwendig geworden.
Chur war immer eine Wagenreparaturwerkstätte (Personenwagen und Güterwagen), wurde aber auch regelmässig zur Ausführung von Spezialaufträgen herangezogen, wenn es zum Beispiel um Tunnelrettungswagen oder Dienstbegleitwagen ("Sputnik") ging oder um die Mithilfe bei der Reparatur von Havarien. Hauptaufgaben waren die Hauptrevisionen (R4) und Umbauten an Reisezugwagen, eine wichtige Nebentätigkeit war der Unterhalt an Güterwagen.
Archivierungsgeschichte:Die Hauptteil der Unterlagen zur Hauptwerkstätte Chur wurde im Jahr 2000 an das Bundesarchiv abgeliefert und gelangte nach Gründung der Stiftung zu SBB Historic. Eine zweite Tranche von Unterlagen wurde 2014 an SBB Historic abgeliefert.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Der Bestand zur HW Chur beinhaltet Unterlagen zur Geschichte der Werkstätte, Verträge und Organisatorisches, Protokolle der Arbeiterkommission und Mitarbeiterverzeichnisse der Werkstätte, Unterlagen zu Führungen mit diversen Korrespondenzen, einen Pressespiegel zur Schliessung der Werkstätte und weitere Drucksachen. Weiter enthält dieser Bestand Übersichtspläne und Pläne verschiedener Baumassnahmen an der Werkstätte Chur; dazu gehören die Erneuerung der Werkhalle, die Malerei-Erweiterung und die Vergrösserung der Montierungshalle. Ebenfalls vorhanden sind mehrere Bildabzüge mit Innen- und Aussenansichten der Werkstätte Chur.
Bewertung und Kassation:Aus den Ablieferungen wurde ein Aktenplan der SBB von 1957 und das alphabetische Register dazu ausgesondert. Ein Reglement wurde in den Reglementbestand D_101 integriert, eine Mappe mit Unterlagen zur Hauptwerkstätte Zürich in den Bestand KDIII_DIV_SBB67. Ein Verzeichnis der Oberbaupläne von 1927 wurde in den Bestand GD_BAU_SBB71 (SBB Oberbauwerkstätte Hägendorf) eingegliedert. Des Weiteren wurden Amtsblätter des Kantons Graubünden kassiert. Der gesamte Rest der Dokumente, Pläne und Bilder wurde integral erschlossen.

Angaben zur Benutzung

Erscheinungsform:analog
Sprache:Deutsch / Französisch / Rätoromanisch

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Abl. 2000/00003: Fotobestand HW Chur
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
F_149 Hauptwerkstätte Chur, 1955 (ca.)-1998 (ca.) (Teilbestand)
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=552536
 
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