Angaben zur Identifikation |
Signatur: | RM_T_0066 |
Signatur Archivplan: | RM_T_0066 |
Archivalienart: | Fahrzeug |
Titel: | Re 4/4 I 10044 |
Fahrzeugnr.(aktuell): | 91 85 44-10 044-2 (in Betrieb) |
Fahrzeugtyp: | Triebfahrzeug Streckenlokomotive |
Bauart: | Elektrisch (Fahrleitung) |
Betriebsbereitschaft: | I Betriebsfähig |
Typenbild: |
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Baujahr: | 1951 |
Betriebszeitraum: | 1951 - 1997 |
Hersteller: | Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM / Brown, Boveri & Cie. BBC / Maschinenfabrik Oerlikon MFO / Societé Anonyme des Atéliers de Sécheron SAAS |
Fahrzeugstandort: | Depot Rapperswil |
Wissenswert: | Vorwiegend im Mittelland eingesetzte Schnellzugslokomotive für die Führung von Leichtschnellzügen mit Leichtstahlwagen. |
Informationen zur Fahrzeugfamilie/Fahrzeugserie: | In den 1940er-Jahren war das Streckenenetz der Schweiz bereits weitgehend elektrifiziert. Da mit den noch immer verkehrenden Dampflokomotiven Geschwindigkeiten nur bis 100 km/h möglich waren, der Konkurrenzdruck durch den Autoverkehr aber wuchs, wurde Rollmaterial benötigt, das Geschwindigkeiten über 100 km/h zuliess. Höhere Geschwindigkeiten waren aber nur möglich mit leichterem Rollmaterial, welches das Trasse nicht zu sehr belastet. Ende der 1930er- und in den 1940er-Jahren wurden daher Leichtstahl-Reisezugwagen entwickelt, die rund 10 t leichter waren als die bestehenden Stahlwagen. Benötigt wurden zu den Leichtstahlwagen passende Triebfahrzeuge. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden daher konkrete Pläne für einen neuen, leichten und schnellen Triebfahrzeugtyp geschmiedet. Besonderes Augenmerk legte man dabei auf die Fähigkeit, Kurven mit hoher Geschwindigkeit (125 km/h) befahren zu können. Als Vorbild diente die schwere Ae 4/4 251 der BLS.
Die Re 4/4 I 10044 aus der Serie Re 4/4 I 10027–10050 (24 Loks):
Ab 1946 bis 1951 wurden gesamthaft 50 Re 4/4 I in zwei Serien mit den ursprünglichen Nummern 401–426 (26 Loks) und 427–450 (24 Loks) abgeliefert. Die Nr. 401-406 waren Prototypen, die mit einer Vielfachsteuerung für den Pendelverkehr für kurze Wendezeiten in den Endbahnhöfen ausgerüstet waren. Die weiteren 20 Loks der 1. Serie wurden später damit nachgerüstet. Alle 26 Loks der 1. Serie besassen eine elektrische Bremse. Damit kann bei Talfahrten gebremst und gleichzeitig Strom erzeugt werden, der im Fall der Re 4/4 I in die Fahrleitung abgegeben wird (Rekuperation). Da die erste Serie im Pendelverkehr eingesetzt werden konnte, wurden diese Lokomotiven mit Stirnwandtüren und Seitengängen ausgerüstet, um den freien Durchgang für Personen zu gewährleisten.
Die 24 Loks der zweiten Serie wurden mit besseren Fahrmotoren, aber ohne Vielfachsteuerung und ohne elektrische Bremse bestellt. Da die Loks der zweiten Serie nicht im Pendelverkehr verwendet werden konnten, benötigten sie auch keine Stirnwandtüren und die Führerstände konnten anders gestaltet werden.
Zwischen 1958 und 1960 erfolgte die Umnummerierung der Lokomotiven zu 10001–10050.
Schon bald wurden die Re 4/4 I unter anderem zur Führung der Städte-Schnellzüge Genf - Zürich verwendet, wo sie sich mit ihrer Maximalgeschwindigkeit von 125 km/h auszeichnen konnten. Mit der Zeit wurden die Re 4/4 I dann aber durch leistungsfähigere Loks und ebensolche Triebwagen immer mehr in den Regionalverkehr und auf Nebenlinien verdrängt. Aber selbst noch in den 1990er-Jahren führten Re 4/4 I Schnellzüge im Jura. Nach rund 50 Betriebsjahren wurden die Re 4/4 I in den Jahren 1997/1998 ausgemustert.
Die Re 4/4 10044 wurde 1997 ausrangiert und von der SBB als historisches Fahrzeug klassifiziert. Die Re 4/4 10001, die zweite Lok dieses Typs im Eigentum von SBB Historic, war bereits 1996 ausrangiert worden. 2001 übernahm SBB Historic beide Loks in ihre Fahrzeugsammlung. |
Fahrzeugchronik: | 1951 Inbetriebsetzung der Re 4/4 I 444 (Fabrik-Nr. 4023) 1958 - 1960 Umnummerierung der ganzen Serie. die Re 4/4 I 444 wurde zu Re 4/4 I 10044 1997 Als historisches Triebfahrzeug klassiert 2001 Übergabe von SBB an SBB Historic. |
Veröffentlichungen: | [Schneeberger, Hans: Die elektrischen und Dieseltriebfahrzeuge der SBB. Band I: Baujahre 1904-1955. Minirex-Verlag Luzern. 2005. ISBN 3907014227 (Ed.2 2005)] |
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Sammlungskontext |
Besitzverhältnis: | Eigentum |
Eigentümer: | SBB Historic |
Betreuer: | Verein SBB Historic Ostschweiz?? |
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Masse und Gewichte |
Länge über Puffer [mm]: | 14900 |
Breite [mm]: | 2950 |
Höhe [mm]: | 4500 |
Bezugslinie (Lichtraumprofil): | EBV 1 |
Geschwindigkeit max. vorwärts/ rückwärts [km/h]: | 125 / 125 |
Dienstgewicht [t]: | 57,0 |
Grösste Achslast [t]: | 14,3 |
Reibungsgewicht [t]: | 57,0 |
Meterlast [t/m]: | 3,9 |
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Antrieb |
Antriebsart: | Elektrisch; 4 Fahrmotoren; |
Steuerung: | Hüpfersteuerung |
Stundenleistung [kW]: | 1900 kW (2584 PS) |
Anfahrzugkraft [kN]: | 135 kN |
Stundenzugkraft [kN]: | 85 kN |
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Fahrwerk und Bremsen |
Anzahl Achsen: | 4 (4 Triebachsen) |
Max. Achsstand [mm]: | 10800 |
Max. innerer Achsstand [mm]: | 4800 |
Drehzapfenabstand [mm]: | 7800 |
Achsabstand im DG [mm]: | 3000 |
Laufkreisdurchmesser [mm]: | 1040 |
Radlagertyp: | Rollenlager |
Radprofil: | SBB 28-2 |
Automatische Druckluftbremse: | Oerlikon O-PR |
Direkte Bremse (Regulierbremse): | Oerlikon |
Elektrische Bremse: | Nein |
Schleuderbremse: | Manuell |
Feststellbremse: | Spindelbremse |
Bremsgewicht [t] / Bremskraft [kN]: | G: - / P: 46 t / R: 73 t |
Festellbremsgewicht [t] / Bremshaltekraft [kN]: | 2 x 20 t |
Bremsverhältnis [%]: | G: - / P: 80 / R: 125 |
Hemmschuhe [Anzahl]: | 4 |
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Technische Ausrüstung und Besonderheiten |
Zugheizung: | Anschlüsse für Elektroheizung 1000 V vorne und hinten |
Speiseleitung: | Ja |
Signalleitung: | Vielfachsteuerleitung (Vst): Nein UIC-Leitung: Nein |
Zugbeeinflussung: | ZS Integra ETM-S21 Zugfunk: Nein |
Technische Besonderheiten: | Erstmals bei SBB-Lokomotiven fanden die automatischen Bremsgestängesteller «Stopex» Verwendung. Für Anfahrten unter grosser Last wurde ein pneumatischer Achslastausgleich eingebaut. Eine grosse Gewichtsersparnis brachte der von BBC neu entwickelte Transformator mit Radialblechung. Die Steuer- und Führerbremsventile der Bauart «Westinghouse» ersetzte man durch solche der Firma Oerlikon. Auch die G/P/R Schalter wurden vereinfacht, die Stellung «G» entfernt. Mitte der 60er Jahre wurden die Speichen der Räder verstärkt.
Durch das Fehlen der Fernsteuerung war die zweite Serie Re 4/4 I nicht in der Lage, im ferngesteuerten schiebenden Zustand zu verkehren. Deshalb sind beide Seitengänge für den Zugang zu den Maschinen und Apparaten offen. Die Maschinen besitzen auch keine stirnseitigen Übergänge. Die Lüftung wurde bei diesen Maschinen durch zwei hoch liegende Lüftungsjalousien auf beiden Seiten gelöst. Dazwischen lagen, auch beidseitig, zwei Fenster. |
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Ansichtsbild: |
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Typenzeichnung: |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | siehe auch: RM_T_0065 Re 4/4 I 10001 (Dokument)
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Sammlungsleitung |
Physische Benützbarkeit: | Erschwert möglich |
Zugänglichkeit: | Nicht öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=510666 |
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