RM_T_0051 Ce 6/8 II 14253 (Dokument)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:RM_T_0051
Signatur Archivplan:RM_T_0051
Archivalienart:Fahrzeug
Titel:Ce 6/8 II 14253
Zusatzbezeichnung:Krokodil
Fahrzeugnr.(aktuell):91 85 46 01 253-8 (in Betrieb)
Fahrzeugtyp:Triebfahrzeug Streckenlokomotive
Bauart:Elektrisch (Fahrleitung)
Betriebsbereitschaft:I Betriebsfähig
Typenbild:
Baujahr:1919
Betriebszeitraum:1919 - ca. 1976
Hersteller:Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM / Maschinenfabrik Oerlikon MFO
Fahrzeugstandort:Depot Erstfeld
Wissenswert:Die Lokomotiven der Bauarten Ce 6/8 II und III erhielten aufgrund der langen Vorbauten den Spitznamen Krokodil. Sie gehören noch immer zu den bekanntesten und beliebtesten Schweizer Loks. Lange Zeit wurden sie auf der Gotthardachse im Güterverkehr eingesetzt.
Informationen zur Fahrzeugfamilie/Fahrzeugserie:Mit der rasch voranschreitenden Elektrifizierung des schweizerischen Schienennetzes im frühen 20. Jahrhundert benötigte die SBB dringend leistungsfähige Elektrolokomotiven für die schwere Zugförderung, aber auch Loks für den leichten Schnellzugsdienst im Flachland.
Die ersten Elektroloks der SBB waren zunächst von 1906-1908 in einem Versuchsbetrieb der Brown, Boveri & Cie. BBC auf der Simplon-Bergstrecke im Einsatz. 1908 wurden die Loks von der SBB übernommen. Sie waren noch auf die später nicht weiter verfolgte Drehstromantrieb-Technik mit zwei parallelen Fahrdrähten ausgelegt. Ab den 1920er-Jahren nahm bei der SBB die Einführung von Elektroloks in der heute noch verwendeten Einphasen-Wechselstromtechnik mit der Elektrifizierung der Gotthardstrecke so richtig Fahrt auf.
Frühe Elektroloks wurden - wie die Dampflokomotiven - mit Stanganantrieben gebaut, beispielsweise das bekannte "Krokodil". Rasch aber setzten sich Elektroloks mit Einzelradantrieb ohne Stangen durch, deren Wartungsaufwand geringer war.
Bis etwa 1928 wurden die E-Loks der SBB braun, ab dann tannengrün lackiert. Teilweise wurden die Lokomotiven später umlackiert. Ab 1984 verwendet die SBB für elektrische Drehgestell-Lokomotiven rote Farbe.


Die Ce 6/8 II 14253 aus der Serie Ce 6/8 II 14251–14283 (33 Loks):

Noch bevor erste Erfahrungen aus dem Probebetrieb der Ce 6/8 I 14201 ("Köfferli-Lok", ausgeliefert 1919) vorlagen, musste die SBB elektrische Güterzugslokomotiven für die Traktion am Gotthard bestellen. MFO und SLM schlugen im Unterschied zur Ce 6/8 I eine Variante mit langen Vorbauten vor.
Vom Typ Ce 6/8 II wurden von 1918 bis 1920 in vier Losen 33 "Krokodile" bestellt, ausgeliefert wurden sie in den Jahren 1919-1922.

Um einer Neubeschaffung von Lokomotiven zu entgehen, wurden in den Jahren 1942–1947 die Loks mit den Fahrzeugnummern 14251–14259, 14261, 14263-14265 (13 Stück) auf Vorschlag der MFO mit stärkeren Motoren ausgerüstet, was eine markante Erhöhung der Fahrleistung bei gleichzeitiger Reduktion des Gesamtgewichtes zur Folge hatte. Die Höchstgeschwindigkeit wurde auf 75 km/h angesetzt und in der Folge die Bezeichnung in Be 6/8 II 13251-13265 geändert. Im Rahmen dieser Änderungen erhielt auch die Ce 6/8 II 14253 die neue Bezeichnung Be 6/8 II 13253.
1973 wurde die maximale Geschwindigkeit wieder auf 65 km/h reduziert, da die grossen Abnützungen des Triebwerkes in keinem Verhältnis zum Nutzen der Geschwindigkeitserhöhung standen.

1965-1967 wurden 11 noch nicht umgebaute Ce 6/8 II in Rangierlokomotiven umgebaut und in den grossen Rangierbahnhöfen weiterverwendet. Die letzte Ce 6/8 II wurde 1983 ausrangiert.

Die späteren Ce 6/8 III der Baujahre 1926-1927 sind eine Weiterent­wicklung der Ce 6/8 II. Die Ce 6/8 III waren 60 cm länger, 3 t schwerer und zudem stärker als das Vorgängermodell. Von aussen deutlich erkennbares Unterscheidungsmerkmal ist der stark geänderte Stangenantrieb der Ce 6/8 III ohne Blindwelle.
Fahrzeugchronik:1919 Betriebsaufnahme als Ce 6/8 II 14253 (Fabrik-Nr. 2673)
1919-1920 Einsatz auf der Strecke Bern–Spiez
1920-1924 Einsatz am Gotthard ab Depot Erstfeld
1924-1926 Basel
1926-1943 Zürich
1942-1947 Umbau (Leistungssteigerung) und neue Bezeichnung Be 6/8 II 13253
1943-1976 Erstfeld
1976 Aufarbeitung in historisches Triebfahrzeug Ce 6/8 II 14253 (Die Lokomotive 14253 wurde nach ihrer Klassierung in eine historische Lokomotive wieder mit der ursprünglichen Bezeichnung versehen.)
2001 Übergabe von SBB an SBB Historic.
Veröffentlichungen:[Zellweger, Christian: Krokodil - Königin der Elektrolokomotiven. AS Verlag, Zürich, 2013. 108 S. ISBN 3906055159]
[Schneeberger, Hans: Die elektrischen und Dieseltriebfahrzeuge der SBB. Band I: Baujahre 1904-1955. Verlag Minirex Luzern. 2005. ISBN 3907014227 (Ed.2 2005), S. 64 ff]

Sammlungskontext

Besitzverhältnis:Eigentum
Eigentümer:SBB Historic
Betreuer:Verein Team Erstfeld

Masse und Gewichte

Länge über Puffer [mm]:19400
Höhe [mm]:4500
Bezugslinie (Lichtraumprofil):EBV 1
Geschwindigkeit max. vorwärts/ rückwärts [km/h]:65 / 65
Dienstgewicht [t]:126,0
Grösste Achslast [t]:18,2
Reibungsgewicht [t]:103,9
Meterlast [t/m]:6,5

Antrieb

Antriebsart:Elektrisch, 4 Fahrmotoren, Übersetzungsverhältnis 1 : 4,03
Steuerung:Walzenschalter
Stundenleistung [kW]:am Rad: 1647 kW (2240 PS) bei v=36 km/h
Dauerleistung [kW]:am Rad: 1340 kW (1820 PS) bei v=40 km/h
Anfahrzugkraft [kN]:am Rad: 255 kN (26000 kp)
Stundenzugkraft [kN]:am Rad: 165 kN (16800 kg) bei v=36 km/h

Fahrwerk und Bremsen

Anzahl Achsen:8 (6 Triebachsen, 2 Laufachsen)
Max. Achsstand [mm]:16500
Max. innerer Achsstand [mm]:3100
Laufkreisdurchmesser [mm]:1350 (Triebrad) / 930 (Laufrad)
Radlagertyp:Gleitlager
Radprofil:SBB 28-2
Automatische Druckluftbremse:Westinghouse W-GP
Direkte Bremse (Regulierbremse):Westinghouse
Elektrische Bremse:Rekuperation
Schleuderbremse:Nein
Feststellbremse:Spindelbremse
Bremsgewicht [t] / Bremskraft [kN]:G: 70 t / P: 76 t / R: -
Festellbremsgewicht [t] / Bremshaltekraft [kN]:2 x 30 t
Bremsverhältnis [%]:G: 55 / P: 60 / R: -
Hemmschuhe [Anzahl]:4

Technische Ausrüstung und Besonderheiten

Zugheizung:Anschlüsse für Elektroheizung 1000 V vorne und hinten
Speiseleitung:Nein
Signalleitung:Vielfachsteuerleitung (Vst): Nein
UIC-Leitung: Nein
Zugbeeinflussung:ZS Integra
ETM-S21
Zugfunk: Nein
Technische Besonderheiten:Die von MFO uns SLM vorgeschlagene Bauvariante besass lange Vorbauten und die Achsfolge 1'C C'1. Die Lokomotive hatte zwei Drehgestelle und daran angegliedert eine vorlaufende Bissellaufachse. Die Drehgestelle waren unter sich direkt mit einer Querkupplung verbunden.
An den Lokomotiven 14251–14273 konnte der Transformator auf den Betrieb mit 7500 V Fahrleitungsspannung umgeschaltet werden.
Zur Zugkraftregelung wurden innerhalb der Serie verschiedene Varianten von Walzen- und Hebelschaltern eingebaut.

Zulässige Anhängelast bei 0 Promille Steigung: 1'200 t

1965-1967 wurden 11 noch nicht umgebaute Ce 6/8 II (14267, 14269, 14274-14276, 14278 und 14280-14283) mit dem Einbau des Rangierfunks und der Entfernung eines Stromabnehmers in Rangierlokomotiven umgebaut und in den grossen Rangierbahnhöfen weiterverwendet.
Ansichtsbild:
  • 1
  • 2
  • 3
    
Typenzeichnung:
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
RM_T_0047 Be 6/8 III 13302 (Dokument)

siehe auch:
RM_T_0052 Ce 6/8 III 14305 (Dokument)
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Sammlungsleitung
Physische Benützbarkeit:Erschwert möglich
Zugänglichkeit:Nicht öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=510614
 
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