RM_T_0042 BDe 4/4 1646 (Dokument)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:RM_T_0042
Signatur Archivplan:RM_T_0042
Archivalienart:Fahrzeug
Titel:BDe 4/4 1646
Zusatzbezeichnung:Schwalbe
Fahrzeugnr.(aktuell):94 85 75-70 646-0 (in Betrieb)
Fahrzeugtyp:Triebfahrzeug Triebkopf/Triebwagen
Bauart:Elektrisch (Fahrleitung)
Betriebsbereitschaft:I Betriebsfähig
Typenbild:
Baujahr:1954
Betriebszeitraum:ca. 1955 - ca. 1996
Hersteller:Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM / Schindler Waggonfabrik AG Pratteln SWP / Brown, Boveri & Cie. BBC / Maschinenfabrik Oerlikon MFO / Societé Anonyme des Atéliers de Sécheron SAAS
Fahrzeugstandort:Depot Erstfeld
Wissenswert:Die BDe 4/4 1646 wurde 1995 zum Schulinfozug umgebaut. Das Passagierabteil wurde dabei zu einem Ausstellungsraum umgenutzt, aussen wurde sie blau/grün lackiert und sie erhielt den Spitznamen "Schwalbe". Heute trägt sie wieder die tannengrüne Farbe und wird für Führerstandsfahten auf der Gotthardstrecke genutzt.
Informationen zur Fahrzeugfamilie/Fahrzeugserie:Nachdem in den 1920er-Jahren ein grosser Teil des Hauptnetzes und bis Kriegsbeginn viele wichtige Ergänzungsstrecken elektrifiziert worden waren, wurden nach dem Krieg auch viele Nebenstrecken mit Stromleitungen versehen. Da auf Nebenstrecken mit wenig Verkehrsaufkommen die klassischen Lok-Wagen-Züge nicht sehr wirtschaftlich waren, ergab sich ab den 1940er-Jahren für leichte Personenzüge der Bedarf an leistungsfähigen, sowohl im Vorortsverkehr als auch auf Nebenstrecken einsetzbaren Triebwagen mit einem eigenen Antrieb, die auch angekuppelte Wagen ziehen konnten.


Die BDe 4/4 1646 aus der Serie BDe 4/4 Nr. 1621- 1651 (31 Exemplare):

Nach dem Vorbild verschiedener Privatbahnen wurde 1949 eine erste Serie von 13 Triebwagen CFe 4/4 (841-853) bestellt und ab 1953 ausgeliefert. Die Bezeichnung "CFe" steht für Sitzplätze III. Klasse ("C"), Gepäckraum ("F") und elektrischer Antrieb ("e").
Bereits 1952 wurden 18 weitere Triebwagen (854-871) bestellt. Die Produktion der 31 Fahrzeuge teilten sich die Firmen SLM, Schindler Waggon AG Pratteln BL (SWP), BBC, MFO und Sécheron (SAAS). Die Auslieferung des 31. Fahrzeugs erfolgte 1955.
Die Triebwagen wurden mit einer sogenannten Vielfachsteuerung ausgestattet, mit der sie im Pendelverkehr eingesetzt werden können. Das bedeutet, dass die Triebwagen auch aus einem Steuerwagen am anderen Zugende gesteuert werden konnten.

In den Jahren 1958-1962 wurden die Triebwagen umnummeriert (Nr. 1621-1651). 1963 änderte die Bezeichnung in BDe 4/4 und 1967 wurde die Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h auf 110 km/h angehoben. Ausrangiert wurde die Serie wurde in den Jahren 1994-1997.

Der ehemalige Schulzug der SBB wurde von diesem Triebwagen (benannt "Schwalbe") geführt. Im Passagierraum wurde eine Klimaanlage und eine Bar eingebaut. Die blau/grüne Farbgebung wurde durch das SBB-übliche Tannengrün ersetzt und von SBB Historic dem Team Erstfeld zugeteilt, um damit Führerstandfahrten auf der Gotthard-Bergstrecke durchzuführen (für weitere Informationen siehe Webiste des Vereins Team Erstfeld).

Von den BDe 4/4 sind noch 3 Exemplare erhalten. Zwei sind im Eigentum von SBB Historic, die dritte ist im Eigentum des Vereins Depot und Schienenfahrzeuge Koblenz (DSF).
Fahrzeugchronik:1955 - 1962 Inbetriebsetzung des Triebwagens BDe 4/4 1646 (Fabrik-Nr. 4108)
1995 Umbau zum Schulinfozug und Lackierung in grün/blauer Farbe
1996 Als historisches Triebfahrzeug klassiert
2005 - heute Depot Erstfeld
Veröffentlichungen:[Schneeberger, Hans: Die elektrischen und Dieseltriebfahrzeuge der SBB. Band I: Baujahre 1904-1955. Verlag Minirex Luzern. 2005. ISBN 3907014227 (Ed.2 2005)]
[Schweizerische Bundesbahnen: Historische Lokomotiven der Schweizerischen Bundesbahnen : Separatdruck des offiziellen SBB-Reglementes (101.07). 1997, 336 S, S. 249-256.]

Sammlungskontext

Besitzverhältnis:Eigentum
Eigentümer:SBB Historic
Leihnehmer:Verein Team Erstfeld
Betreuer:Verein Team Erstfeld

Masse und Gewichte

Länge über Puffer [mm]:22700
Breite [mm]:2920
Höhe [mm]:4500
Bezugslinie (Lichtraumprofil):EBV 1
Geschwindigkeit max. vorwärts/ rückwärts [km/h]:110 / 110
Dienstgewicht [t]:57,0
Gewicht Brutto [t]:64,0
Grösste Achslast [t]:15,0
Reibungsgewicht [t]:57,0
Meterlast [t/m]:2,5

Antrieb

Antriebsart:Elektrisch; 4 Fahrmotoren; Getriebeübersetzung 1 : 3,26
Steuerung:Hüpfersteuerung
Stundenleistung [kW]:am Rad: 1176 kW (1600 PS) bei v=70 km/h
an der Welle: 4 x 303 kW bei v=70 km/h
Dauerleistung [kW]:am Rad: 1044 kW (1420 PS) bei v=76 km/h
an der Welle: 4 x 268 kW bei v=76 km/h
Anfahrzugkraft [kN]:am Rad: 98 kN (10000 kp)
Stundenzugkraft [kN]:am Rad: 60 kN (6160 kp) bei v=70 km/h

Ausstattung

Sitzplätze:40 (2. Klasse: 24 Nichtraucher 16 Raucher) (= Konfiguration vor dem Umbau des Passagierraums) / 15 Sitzplätze 1. Klasse nach dem Umbau
Layout des Innenraums:Passagierraum mit Mittelgang und 2+2-Bestuhlung / Gepäckraum mit 19 m2 Ladefläche
Toilette:1
Heizung:Elektrisch (1000V)
Klimaanlage:Ja
Kundeninformationsysteme (KIS):Lautsprecheranlage (seit 1962)
Sonstige Einrichtungen:Bar

Fahrwerk und Bremsen

Anzahl Achsen:4 (4 Triebachsen)
Max. Achsstand [mm]:19050
Max. innerer Achsstand [mm]:13450
Drehzapfenabstand [mm]:16250
Achsabstand im DG [mm]:2800
Laufkreisdurchmesser [mm]:940
Radlagertyp:Rollenlager
Radprofil:SBB 28-3
Automatische Druckluftbremse:Oerlikon O-PR
Direkte Bremse (Regulierbremse):Oerlikon
Elektrische Bremse:Widerstand
Schleuderbremse:Manuell
Feststellbremse:Spindelbremse
Bremsgewicht [t] / Bremskraft [kN]:G: - / P: 46 t / R: 60 t
Festellbremsgewicht [t] / Bremshaltekraft [kN]:2x 20 t
Bremsverhältnis [%]:G: - / P: 80 / R: 105
Hemmschuhe [Anzahl]:4

Technische Ausrüstung und Besonderheiten

Türschliessung:ja
Zugheizung:Anschlüsse für Elektroheizung 1000 V vorne und hinten
Speiseleitung:Ja
Signalleitung:SBB Vielfachsteuerleitung Vst III
UIC-Leitung: Nein
Zugbeeinflussung:ZS Integra
ETM-S21
Zugfunk: Nein
Kupplungsbauart:Schraubenkupplung UIC
Technische Besonderheiten:Weitere technische Daten: Gepäckraum Lastgrenze 4 t

Für den Bau der Drehgestelle konnte auf die bei der Re 4/4 I bewährte Konstruktion zurückgegriffen werden.
Wegen der Probleme mit der elektrischen Rekuperationsbremse bei den Triebwagen der Vereinigten Huttwil-Bahnen (VHB), wurde von der Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) eine Widerstandsbremse eingebaut.
Eigentliche Neuheiten waren der elektrische Antrieb des Geschwindigkeitsmessers und die der Sicherheitssteuerung beigefügte Wachsamkeitskontrolle.
Ab 1962 wurden unter anderem Türfernsteuerung, Schleuderbremse und Lautsprecher eingebaut. Einige Triebwagen erhielten ab 1980 zusätzliche Einrichtungen für den einmännigen Betrieb auf den Strecken Olten – Läufelfingen – Sissach, Vallorbe – Le-Brassus und Vevey – Puidoux
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Typenzeichnung:
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Sammlungsleitung
Physische Benützbarkeit:Erschwert möglich
Zugänglichkeit:Nicht öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=510580
 
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