Angaben zur Identifikation |
Signatur: | RM_T_0005 |
Signatur Archivplan: | RM_T_0005 |
Archivalienart: | Fahrzeug |
Titel: | C 5/6 2978 |
Zusatzbezeichnung: | Elefant |
Fahrzeugnr.(aktuell): | 90 85 00-02 978-4 (in Betrieb) |
Fahrzeugtyp: | Triebfahrzeug Streckenlokomotive |
Bauart: | Dampf |
Betriebsbereitschaft: | I Betriebsfähig |
Typenbild: |
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Baujahr: | 1917 |
Betriebszeitraum: | 1917 - 1967 |
Hersteller: | Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM |
Fahrzeugstandort: | Depot Brugg |
Wissenswert: | Die Lok C 5/6 2978 ist die letzte und zugleich stärkste je an die SBB abgelieferte normalspurige Dampflokomotive. Mit dieser Lokomotive hat die Entwicklung des Dampflokomotivenbaus für die SBB ihren Abschluss gefunden. |
Informationen zur Fahrzeugfamilie/Fahrzeugserie: | Die SBB nahm 1902 ihre Tätigkeit mit den verschiedensten Dampflokomotiven der Vorgängerbahnen auf. Die junge SBB beschaffte sofort weitere Lokomotiven und nach der Verstaatlichung der Gotthardbahn GB 1909 übernahm die SBB auch deren Lokomotiven, beispielsweise 8 Loks des Typs C 4/5. Für den Güterzugverkehr über den Gotthard verfügte die SBB nun über Loks mit drei oder vier angetriebenen Achsen. Selbst die Lokomotiven mit vier angetriebenen Achsen genügten aber leistungsmässig immer weniger. Eine noch leistungsstärkere und auch wirtschaftlichere Lok wurde benötigt. Nach dem Studium verschiedener Varianten entschied sich die SBB für eine Maschine mit fünf angetriebenen Achsen. Da sie auch im Schnellzugsverkehr Verwendung finden sollte, wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h gefordert. Diese Loks des Typs C 5/6 waren die leistungsfähigsten Dampfloks der SBB und erhielten deshalb den Spitznamen "Elefant". Die C 5/6 ist eine Schlepptender-Lok, damit auch bei abnehmenden Kohle- und Wasservorräten die Achslast der Lok unverändert hoch bleibt.
Bereits zu Beginn der 1920er-Jahre wurde die Gotthardstrecke elektrifiziert. In der Folge wurden bereits ab den 1920er-Jahren erste Dampflokomotiven wieder ausrangiert, die letzten in den 1960er-Jahren. Die schweren Dampfloks wurden an die von der SBB betriebene Simplon-Südrampe verlegt oder leisteten fortan ihren Dienst im Mittelland. Während und unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg wurden einige Dampfloks der SBB ins Ausland vermietet. Nach dem Krieg wuchs mit dem Wirtschaftswachstum der Bedarf an leistungsfähigen Lokomotiven nochmals kräftig an, so dass die SBB bis zur vollständigen Elektrifizierung des Streckennetzes auf die verbleibenden Dampflokomotiven nicht verzichten konnte. Die ersten C 5/6 wurden 1954 ausrangiert, die letzte führte 1968 den letzten fahrplanmässigen Dampfzug der SBB.
Die C 5/6 2978 aus der Serie C 5/6 2951–2978 (28 Lokomotiven):
Gebaut wurden die 28 Maschinen von der SLM in Winterthur in den Jahren 1913 bis 1917. Die C 5/6 2978 war die letzte Lok dieser Serie und damit die letzte dampfbetriebene, normalspurige Lokomotive, die die SBB beschafft hatte. Kurz vor deren Auslieferung bestellte die SBB bereits die Prototyp-Elektrolokomotiven für die Gotthardstrecke. Die C 5/6 2978 wurde 1967 ausgemustert. In der Folge dienten einzelne Loks noch historischen Zwecken. |
Fahrzeugchronik: | 1917 Inbetriebsetzung der C 5/6 2978 mit der Fabriknummer 2612 1917 - 1967 Erstfeld, Einsatz zunächst am Gotthard, später im Flachland vor schweren Güter- und Reisezügen. 1942 - 1945: Einsatz in Deutschland (Mietvertrag 'zur beliebigen Verwendung' mit der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft DRB für 25 leistungsfähige Güterzug-Dampfloks, u.a. die C 5/6 2978). Rückfuhr der beschädigten C 5/6 2978 in die Schweiz im März 1945 1945 - 1946 Mit Schweizer Personal in Frankreich zur Führung von Versorgungszügen in die Schweiz verwendet, zusammen mit der Schwesterlokomotive C 5/6 2965, weiteren C 5/6 und auch C 4/5. 1960 Der C 5/6 2978 wurde im Hinblick auf die Erhaltung als historische Lokomotive der Kessel der C 5/6 2956 eingebaut. 1967 Ausrangierung 1968 Instandstellung in der HW Biel 1968 - 1995 Remisiert in Vallorbe, gelegentliche Fahrten im In- und Ausland 1989 Teilnahme an den Feierlichkeiten "150 Jahre niederländische Eisenbahnen" in den Niederlanden 1996 Instandstellung in der HW Biel 1996 Klassierung als historisches Triebfahrzeug 2001 Übergabe von SBB an SBB Historic in betriebsfähigem, aber nicht einsatzbereitem Zustand. |
Veröffentlichungen: | [Zellweger, Christian: A 3/5, Tigerli, Elefant & Co., Das Erbe des Dampfzeitalters. AS Verlag, Zürich, 2004, S. 140-155. ISBN 978-3-909111-09-2] |
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Sammlungskontext |
Besitzverhältnis: | Eigentum |
Eigentümer: | SBB Historic |
Betreuer: | Verein Dampfgruppe Zürich (VDZ) |
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Masse und Gewichte |
Länge über Puffer [mm]: | 19195 |
Höhe [mm]: | 4480 |
Bezugslinie (Lichtraumprofil): | EBV 1 |
Geschwindigkeit max. vorwärts/ rückwärts [km/h]: | 65 / 45 |
Dienstgewicht [t]: | 128,0 |
Grösste Achslast [t]: | 15,3 |
Reibungsgewicht [t]: | 76,0 |
Meterlast [t/m]: | 6,7 |
Kohlevorrat [t]: | 8,0 |
Wasservorrat [t]: | 18,0 |
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Antrieb |
Antriebsart: | Heissdampf Vierzylinder-Verbundtriebwerk |
Steuerung: | Welschaert |
Leistung [kW]: | 1200 kW (1630 PS) |
Zylinderdurchmesser [mm]: | 470 / 690 (Hochdruckzylinder innen liegend) / Niederdruckzylinder aussen liegend) |
Kolbenhub [mm]: | 640 |
Kesseldruck [bar]: | 15 |
Verbrauch Kohle: | 0,09 kg/t Zuggewicht und km |
Verbrauch Wasser: | 0,68 kg/t Zuggewicht und km |
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Fahrwerk und Bremsen |
Anzahl Achsen: | 9 (Lok: 5 Triebachsen, 1 Laufachse / Tender: 3 Laufachsen) |
Max. Achsstand [mm]: | 15855 |
Max. innerer Achsstand [mm]: | 3155 |
Laufkreisdurchmesser [mm]: | 1330 |
Radlagertyp: | Gleitlager |
Automatische Druckluftbremse: | Westinghouse W-GP |
Direkte Bremse (Regulierbremse): | Westinghouse (nur auf den Tender wirkend) |
Feststellbremse: | Spindelbremse |
Bremsgewicht [t] / Bremskraft [kN]: | G: 72 t / P: 85 t / R: - |
Festellbremsgewicht [t] / Bremshaltekraft [kN]: | 15 t (nur auf den Tender wirkend) |
Bremsverhältnis [%]: | G: 55 / P: 65 / R: - |
Hemmschuhe [Anzahl]: | 4 |
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Technische Ausrüstung und Besonderheiten |
Zugheizung: | Anschlüsse für Dampfleitung vorne und hinten |
Zugbeeinflussung: | ETM-S21 |
Technische Besonderheiten: | Weitere technische Daten: Dienstgewicht der Lokomotive ohne Tender: 86 t Dienstgewicht des Tenders: 42 t / Leergewicht (Tara) des Tenders: 16 t Rostfläche: 3.7 m2 Heizfläche Feuerbüchse: 13.7 m2 Heizfläche indirekt: 260 m2 Heizfläche total: 273 m2
Die beiden Prototypen 2901 und 2902 wurden als Doppel-Zwillingsmaschinen mit einfacher Dampfdehnung bestellt, waren den Maschinen mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk aber unterlegen. Sie wurden später in Verbundmaschinen umgebaut, bewährten sich aber nicht und wurden brereits 1933 ausrangiert und verschrottet.
Bei der Konstruktion der Serienlokomotiven stützte man sich auf die guten Erfahrungen mit dem Triebwerk der C 4/5-Lokomotiven der Serie 2701–32 und baute ein Vierzylinder-Verbundtriebwerk mit Anordnung nach Von-Borries ein. Die beiden Hochdruckzylinder liegen innen und treiben die zweite Triebachse an, die Niederdruckzylinder aussen wirken auf die dritte Triebachse. Die Hoch- und Niederdruckzylinder je einer Seite haben eine gemeinsame Walschaert-Steuerung.
Die hinterste Triebachse erhielt 25 mm Spiel. Zusätzlich wurden die Spurkränze bei der mittleren Triebachse geschwächt. Diese Massnahmen gewährleisteten einen guten Kurvenlauf. Die letzten neun Loks der Serie, die Nummern 2970-2978, erhielten zur Verbesserung der Laufeigenschaften federzentrierte Bisselachsen als Laufachsen. Laufachsen dieser Bauart richten sich am Kurvenverlauf aus.
Der Lokomotive Nr. 2976 wurde 1953 versuchsweise eine Ölfeuerung des Systems Sprenger eingebaut. Die Einrichtung bewährte sich und blieb bis zur Ausrangierung im Jahre 1964 in Betrieb, wurde aber angesichts der weiteren Elektrifizierung nicht mehr weiter angewendet. |
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Ansichtsbild: |
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Typenzeichnung: |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Sammlungsleitung |
Physische Benützbarkeit: | Erschwert möglich |
Zugänglichkeit: | Nicht öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=510093 |
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