Information on identification |
Ref. code: | RM_T_0004 |
Ref. code AP: | RM_T_0004 |
Archival Material Types: | Fahrzeug |
Title: | B 3/4 1367 |
Fahrzeugnr.(aktuell): | 90 85 00-01 367-1 (in Betrieb) |
Fahrzeugtyp: | Triebfahrzeug Streckenlokomotive |
Bauart: | Dampf |
Betriebsbereitschaft: | I Betriebsfähig |
Typenbild: |
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Baujahr: | 1916 |
Betriebszeitraum: | 1916 - 1964 |
Hersteller: | Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM |
Fahrzeugstandort: | Depot Brugg |
Wissenswert: | Die universell einsetzbare 'Gemischtzuglokomotive' B 3/4 1367 gehört zur Serie der ersten Heissdampflokomotiven in der Schweiz. Mit dieser Technik konnte der thermische Wirkungsgrad gegenüber den Nassdampflokomotiven deutlich verbessert werden. |
Informationen zur Fahrzeugfamilie/Fahrzeugserie: | Bereits ab dem Jahre 1885 beschafften alle grossen Privatbahnen Schlepptenderlokomotiven des Typs B 3/4 (4 Achsen, davon 3 angetrieben) für den universellen Einsatz in verschiedenen Ausführungen. Die ab 1896 von der Jura-Simplon-Bahn (JS) eingesetzten dreizylindrigen Schlepptenderlokomotiven B 3/4 301-363 und 371-375 bewährten sich besonders gut. Bis Ende 1902 hatte die Jura-Simplon-Bahn 68 dieser Schlepptenderlokomotiven im Einsatz. 1903 übernahm die SBB diese Lokomotiven von der JS. Ab 1902 beschaffte die SBB weitere 79 Loks dieses JS-Typs, sodass die SBB von diesem Loktyp schliesslich 147 Einheiten besass (Nr. 1601-1747). Die Loks dieser Serie wurden durch die fortschreitende Elektrifizierung zunehmend überzählig und ab 1923 ausrangiert. Die letzten Maschinen dieser Serie wurden 1948/1949 verschrottet.
Die B 3/4 1367 aus der Serie B 3/4 1301-1369 (69 Stück):
1905 beschaffte die SBB zwei Versuchslokomotiven (B 3/4 1301 und 1302) einer Weiterentwicklung des Dreizylindertyps der Jura-Simplon-Bahn. Dieser Loktyp war mit einer Heissdampf-Zwillingsmaschine mit einfacher Dampfdehnung ausgerüstet. Diese erste Heissdampflokomotive der Schweiz hatte einen Dampfdruck von 12 Atm. und war mit einem Überhitzer System Schmidt ausgerüstet.
Aufgrund der guten Erfahrungen liess die SBB von 1907-1916 weitere 67 Lokomotiven dieser Bauart fertigen (Nr. 1303-1369). Bei allen 69 B 3/4 dieser Serie wurden die Vorräte an Kohle und Wasser in einem dreiachsigen Schlepptender mitgeführt. Auch diese Serie bekam Konkurrenz durch die rasch voranschreitende Elektrifizierung des Schienenetzes, ab 1934 wurden die ersten Exemplare bereits wieder ausgemustert. Die zweitletzte Lok dieser Serie wurde 1961 verschottet, übrig blieb einzig die Nr. 1367. Mit ihrem einfachen Aufbau und der guten Leistung bewährte sich dieser zweizylindrige Lokomotivtyp im mittleren Personen- und Güterzugeinsatz und zeichnete sich durch wirtschaftliche Verbrauchswerte aus. |
Fahrzeugchronik: | 1916 Inbetriebsetzung der B 3/4 1367 (Fabr.-Nr. 2557) 1916 - 1917 Depot Winterthur 1917 - 1924 Depot Lausanne 1924 - 1957 Depot Renens 1953 Einbau einer neuen Feuerbüchse 1958 - 1959 Depot Winterthur 1960 - 1964 Depot Lausanne 1964 Ausrangierung 1964 - 1977 Remisierung in Vallorbe 1977 - 1978 Instandstellung in der Depotinspektion (DI) Zürich 1978 - 1989 Zürich 1989 - 1995 Verkehrshaus Luzern 1995 - 2005 Depot Zürich. 1998 Einbau neuer Rauch- und Siederohre 2001 Übergabe von SBB an SBB Historic. 2005 - heute Depot Brugg |
Publications: | [Zellweger, Christian: A 3/5, Tigerli, Elefant & Co., Das Erbe des Dampfzeitalters. AS Verlag, Zürich, 2004, S. 50-57. ISBN 978-3-909111-09-2]; [Moser, Alfred: Der Dampfbetrieb der schweizerischen Eisenbahnen 1847-2006. SVEA, 2006, S. 258-260+271. ISBN 978-3-033-00948-6] |
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Sammlungskontext |
Besitzverhältnis: | Eigentum |
Eigentümer: | SBB Historic |
Betreuer: | Verein Dampfgruppe Zürich (VDZ) |
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Masse und Gewichte |
Länge über Puffer [mm]: | 16275 |
Höhe [mm]: | 4265 |
Bezugslinie (Lichtraumprofil): | EBV 1 |
Geschwindigkeit max. vorwärts/ rückwärts [km/h]: | 75 / 45 |
Dienstgewicht [t]: | 94.0 |
Gewicht Tara [t]: | 66.0 |
Grösste Achslast [t]: | 15.3 |
Reibungsgewicht [t]: | 45.0 |
Meterlast [t/m]: | 5.8 |
Kohlevorrat [t]: | 6.0 |
Wasservorrat [t]: | 16.0 |
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Antrieb |
Antriebsart: | Heissdampf Zwillingsmaschine |
Steuerung: | Walschaerts |
Leistung [kW]: | 730 kW (990 PS) |
Zylinderdurchmesser [mm]: | 540 |
Kolbenhub [mm]: | 600 |
Kesseldruck [bar]: | 12 |
Verbrauch Kohle: | 0,12 kg/t Zuggewicht und km |
Verbrauch Wasser: | 0,9 kg/t Zuggewicht und km |
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Fahrwerk und Bremsen |
Anzahl Achsen: | 7 (Lok: 3 Triebachsen und 1 Laufachse / Tender: 3 Laufachsen) |
Max. Achsstand [mm]: | 6400 |
Max. innerer Achsstand [mm]: | 2050 |
Laufkreisdurchmesser [mm]: | 1520 |
Radlagertyp: | Gleitlager |
Automatische Druckluftbremse: | Westinghouse W-P |
Direkte Bremse (Regulierbremse): | Westinghouse (nur auf den Tender wirkend) |
Feststellbremse: | Spindelbremse |
Bremsgewicht [t] / Bremskraft [kN]: | G: - / P: 61 t / R: - |
Festellbremsgewicht [t] / Bremshaltekraft [kN]: | 17 t (nur auf Tender wirkend) |
Bremsverhältnis [%]: | G: - / P: 65 / R: - |
Hemmschuhe [Anzahl]: | 4 |
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Technische Ausrüstung und Besonderheiten |
Zugheizung: | Kupplung für Dampfleitung vorne und hinten |
Zugbeeinflussung: | ETM-S21 |
Technische Besonderheiten: | Die ab 1905 von der SBB beschaffte Serie von 69 Schlepptenderlokomotiven B 3/4 (davon 2 Prototypen) waren eine vereinfachte Weiterentwicklung des Dreizylindertyps der Jura-Simplon-Bahn. Sie waren mit einer Heissdampf-Zwillingsmaschine mit einfacher Dampfdehnung ausgerüstet.
Als erste SBB-Lokomotiven waren die B 3/4 bereits bei der Ablieferung mit Überhitzern des Systems Schmidt ausgerüstet. Die Überhitzerelemente, in welchen der Dampf getrocknet und stark überhitzt wird, sind in 18 Rauchrohren untergebracht. Die daraus resultierende Dampftemperatur bis 350°C bedingte auch die erstmalige Anwendung von Kolbenschiebern statt der bisher üblichen Flachschieber. Die wegen der Kolbenschieber kleineren Kräfte für die Schiebersteuerung ermöglichten ein etwas leichteres Gestänge für die Steuerung. Die beiden Prototypen Nr. 1301 und 1302 mit Baujahr 1905 waren die ersten Heissdampflokomotiven in der Schweiz mit dieser Technik, die dadurch einen höheren Wirkungsgrad aufwiesen als die traditionellen Nassdampf-Lokomotiven.
Zur Verbesserung des Kurvenlaufs wurden die vorlaufende Laufachse und die erste Triebachse zu einem kombinierten Drehgestell des Typs Helmholtz-Winterthur zusammengefasst.
Weitere technische Daten: Dienstgewicht der Lok: 57 t Leergewicht (Tara) der Lok: 51 t Dienstgewicht des Tenders: 37 t Leergewicht (Tara) des Tenders: 15 t Rostfläche: 2.3 m2 Heizfläche Feuerbüchse: 11.4 m² Heizfläche Überhitzer: 33.5 m² Heizfläche indirekt: 105.3 m² Heizfläche total: 152.5 m² Die Druckluftbremse Westinghouse W-P wirkt auf die zwei hinteren Kuppelachsen (8-klötzig) und die Tenderachsen (12-klötzig). Die Regulier- und die Spindelbremse wirken nur auf die Tenderachsen.
Damalige Belastungsnormen der Lokomotive: bei 0 Promille Steigung: 400 t für Personenzüge und 1'000 t für Güterzüge bei 10 Promille Steigung: 350 t für Personenzüge und 550 t für Güterzüge bei 26 Promille Steigung: 165 t für Güterzüge
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Typenzeichnung: |
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Usage |
Permission required: | Sammlungsleitung |
Physical Usability: | Erschwert möglich |
Accessibility: | Nicht öffentlich |
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URL for this unit of description |
URL: | https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=510092 |
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