VGB_SEE Seetalbahn, 1871-1923 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:VGB_SEE
Signatur Archivplan:VGB_SEE
Titel:Seetalbahn
Entstehungszeitraum:1871 - 1923
Stufe:Bestand

Angaben zum Umfang

Archivalienart:Akte/Dokument

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte:In den Gemeinden des Seetals hoffte man ursprünglich, dass die Strecke Basel-Olten-Luzern über das Seetal geführt wird. Die Schweizerische Centralbahn entschied sich aber für eine Streckenführung über Zofingen - Sursee - Sempach.

In den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts entwickelte der Zürcher Ingenieur Theodor Lutz (1841-1890) ein Konzept für den kostengünstigen Bau von Lokalbahnen. Nach seinen Vorstellungen sollten Lokalbahnen vorhandene Strassen mitbenützen, die ja ohnehin den meisten Verkehr an die neu eröffnete Eisenbahn verlieren würden. Ausserdem ermöglichte dies die Führung der Lokalbahn direkt in die Ortszentren. Lutz hatte eine flüchtige Bekanntschaft mit Londoner Finanzleuten, die er für das Projekt einer nach seinem Konzept geplanten Eisenbahn durch das Schweizerische Seetal gewinnen konnte. So kam es am 22. August 1882 in London zur Gründung der Lake Valley of Switzerland Railway Company.

Im Jahr 1883 konnte die Strecke Emmenbrücke - Lenzburg in zwei Etappen eröffnet werden. 1887 folgte eine Zweigstrecke von Beinwil am See bis Reinach. Die Hoffnung der englischen Investoren auf das grosse Geschäft erfüllte sich nicht, und so verkauften sie die Bahn 1894 an die neu gegründete Schweizerische Seethalbahn-Gesellschaft SThB.

Die neuen Schweizer Eigentümer versuchten die Attraktivität ihrer Bahn zu erhöhen und führten einige bemerkenswerte Neuerungen ein. 1894/96 wurden vierachsige Grossraumwagen beschafft. Ab 1903 wurden vierachsige Buffetwagen eingesetzt, die von der Schweizerischen Speisewagengesellschaft betrieben wurden. Mangels Rentabilität wurden sie allerdings sieben Jahre später wieder abgestellt.

Auch kleinere Netzerweiterungen wurden durchgeführt: 1895 wurde die Hauptstrecke von Lenzburg nach Wildegg, 1906 die Stichstrecke von Reinach nach Beromünster verlängert.

Die bedeutendste Innovation war aber die Elektrifizierung der Strecke mit Einphasenwechselstrom (5500 V, 25 Hz) im Jahr 1910. Ein ungewöhnlicher Schritt für eine Lokalbahn war auch die Führung von Schnellzügen ab 1913. Der elektrische Betrieb ermöglichte der Seetalbahngesellschaft während des Ersten Weltkrieges, gute Erträge zu erwirtschaften, weil sie ihren Fahrplan nicht wegen Kohlemangels einschränken musste.

Die Schweizerischen Bundesbahnen hatten grosses Interesse, die lukrative Bahn zu erwerben, und so wurde sie zum konzessionsmässigen Rückkauftermin 1922 verstaatlicht. Die Seetalbahn wurde zu einer "normalen" SBB-Nebenbahn und führte innerhalb der SBB eher ein Schattendasein. Die einzige nennenswerte Investition war die Umstellung auf das Standardstromsystem der Bundesbahn (15.000 V, 16 2/3 Hz) im Jahr 1930.

Quelle: Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Seetalbahn
Archivierungsgeschichte:Die Akten der Seetalbahn (ehemals Seethalbahn) wurden bei der Übernahme durch die SBB in das Archiv des SBB-Kreises II in Luzern überführt. Der Bestand SBBSEE01 enthält sämtliche von der SBB übernommene Akten.

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:Peter Hunkeler: Eine moderne Regionalbahn für das Seetal - Erfahrungen, Erfolge und Ausblick. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. 7/2006, S. 366-372.
Von der "Lake Valley Railway" zur Seetalbahn. In: Schwabe, Amstein: 3x50 Jahre. Schweizer Eisenbahnen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. S. 133-137.
Waldburger, Hans: Die Seetalbahn: Hundert Jahre von der Lake Valley Railway zur einzigartigen SBB-Nebenlinie. Luzern: Minirex, 1983.
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=132196
 
Startseite|Bestellkorbkeine Einträge|Anmelden|de en fr
Archive und Sammlungen von SBB Historic