VGB_JS Jura-Simplon-Bahn, 1835-1954 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:VGB_JS
Signatur Archivplan:VGB_JS
Titel:Jura-Simplon-Bahn
Entstehungszeitraum:1835 - 1954
Stufe:Bestand

Angaben zum Umfang

Archivalienart:Akte/Dokument

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte:Die Jura-Simplon-Bahn (JS) entstand 1890-91 durch die Fusion der wichtigsten Westschweizer Bahnen (Suisse Occidentale-Simplon SOS, Pont-Vallorbe, Jura-Bern-Luzern, ohne die vorher abgespaltene Jura-Neuchâtelois). Das Streckennetz von 937 km Länge führte von Basel, Genf und den Juragrenzübergängen Delle, La Chaux-de-Fonds, Les Verrières und Vallorbe bis nach Luzern, Meiringen (Anschluss an die Brünigbahn) und Brig.

Obwohl die JS nur 13 Jahre lang Bestand hatte, verhalf sie den jahrzehntelangen Bemühungen Berns und der Westschweiz um die Vollendung der Westalpentransversale zum Durchbruch. Die bis zur Fusion zersplitterten und in manchen Fällen chronisch defizitären Westschweizer Bahnen hatten die Kraft für den Simplontunnelbau nicht aufgebracht. Bern hatte in mehreren Anläufen die Bernischen Bahnen subventioniert oder sogar staatlich geführt (1861-77 Bernische Staatsbahn). In der Genferseeregion lösten sich Bahngesellschaften ab, die einen Simplontunnel bauen wollten (1853 Ligne internationale d'Italie par le Simplon, 1859 Ligne d'Italie, 1874 Simplon, 1881 SOS). Dennoch hatten die Vorläuferbahnen der JS bedeutende Leistungen - v.a. beim Bau der Juratransversalen - erbracht, so für die tunnelreiche Strecke von Delle durch den Jura, die Juraklusbahn entlang der korrigierten Birs bis Moutier, für die Bahnen auf das Hochplateau von La Chaux-de-Fonds und für die Transversale Vallorbe-Lausanne. Die JS legte als unternehmerischer, junger und grösster Bahnkonzern der Schweiz dem Bundesrat schon 1891 ein definitives Simplontunnelprojekt vor. 1895 gelang der Abschluss des Staatsvertrags mit Italien ( Simplonverträge ), 1898 begannen die Bauarbeiten für den längsten Tunnel (19'803 m) der Welt. Die Kantonalbanken von Bern, Waadt, Neuenburg, Zürich und Solothurn beteiligten sich mit einer Anleihe in der Höhe von 60 Mio. Fr., wobei die Eidgenossenschaft die Bürgschaft übernahm. Der nach den höchsten technischen Standards vorbereitete Tunnelbau wurde 1906 von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) vollendet, da die JS auf den 1. Mai 1903 verstaatlicht worden war.

Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz (www.hls.ch)
Archivierungsgeschichte:Die Bestände der Jura-Simplon-Bahn wurden 1903 in das Archiv der Kreisdirektion I der SBB übergeführt. Im Rahmen der Zentralisierung der Archive der SBB wurden die Bestände 2001 nach Bern übergeführt. Die Erschliessung stammt ebenfalls aus der Zeit von ca. 1998 bis 2002.

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:E. Halperin, Der Westbahnkonflikt 1855-1857, 1944
G. Maison, La ligne du Simplon et ses chemins de fer privés 5, 1976
Bahnpionier: unterwegs in der Gründerzeit, 1995, 13-45
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
PL_173 Jura-Simplon-Bahn JS, 1839-1915 (ca.) (Bestand)
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=132193
 
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