PL_193 Wagenpläne Hauptwerkstätte Yverdon, 1871-2000 (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:PL_193
Signatur Archivplan:PL_193
Titel:Wagenpläne Hauptwerkstätte Yverdon
Entstehungszeitraum:1871 - 2000
Stufe:Teilbestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:3829
Archivalienart:Plan
Akte/Dokument

Weitere Bemerkungen

Bemerkungen:Enthält insbesondere Güterwagenpläne, auch Pläne von Personenwagen und Triebfahrzeugen / Lokomotiven

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:SBB Zugförderungs- und Werkstättedienst (Hauptwerkstätte HW Yverdon, auch HW Zürich und Bellinzona), auch Pläne verschiedener Vorgängerbahnen (Jura-Simplon, Gotthardbahn, Schweizerische Centralbahn, Suisse Occidentale, Suisse Occidentale et Simplon)
Verwaltungsgeschichte:Die Geschichte der Hauptwerkstätte Yverdon beginnt mit einem Schreiben der Stadt Yverdon an die erste Westschweizer Eisenbahngesellschaft, die Compagnie de l’Ouest Suisse, vom 29. März 1853. Darin werden Forderungen und Wünsche erläutert, wo in Yverdon der Bahnhof und die Werkstätte dereinst stehen sollen. Zu diesem Zeitpunkt existiert noch keine Eisenbahnlinie in der Westschweiz. Die Compagnie de l’Ouest Suisse ist interessiert und zieht die Ideen der Stadt Yverdon in Betracht.
Es folgt ein Wettkampf um den Standort der ersten Werkstätte. Neben Yverdon sind auch Morges und Lausanne erpicht darauf, den künftigen Rollmaterial-Unterhalt zu betreiben. Der Entscheid für Yverdon fällt schliesslich im Juli 1854.
Ein knappes Jahr später wird die erste Bahnstrecke in der Westschweiz von Bussigny nach Yverdon eröffnet (Mai 1855), im Jahr 1856 dann auch die Werkstätte in Yverdon. Der Betrieb wurde anfänglich einem Unternehmer übertragen, der den Unterhalt der ersten ca. 160 Personen- und Güterwagen besorgte. Der Schwerpunkt lag in der Anfangszeit auf den Güterwagen. Zu Beginn bestand die Werkstätte aus einer Schmiede und einer Maschinenwerkstatt, die bald mit einer Lokomotivremise und einer Rotonde ergänzt wurden. Die Lokremise wurde auch als Montagehalle und Schreinerei genutzt.
Schon im Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Werkstätte stetig weiter. Da das schweizerische Eisenbahnnetz schnell wuchs, genügten die Gebäude den Anforderungen bald nicht mehr. Neue Einrichtungen wie eine Radwerkstatt, eine separate Schreinerei, eine Lackiererei, eine Kupfergiesserei sowie eine Wagenwerkstatt wurden erbaut.
Noch im 19. Jahrhundert wurden in Yverdon die Fahrzeuge der Chemins de Fer de l’Ouest Suisse, dann der Suisse Occidentale und schliesslich der Jura-Simplon-Bahn (Zusammenschluss der grössten Westschweizer Bahngesellschaften ab 1890) unterhalten, bevor der Betrieb ab 1902/1903 von der SBB übernommen wurde. Die Hauptwerkstätte Yverdon unterhielt zu diesem Zeitpunkt Dampflokomotiven und führte Revisionen und Erneuerungen an Güter- sowie Gepäckwagen der SBB durch.
Nach dem Umbau und dem Bau einer neuen Montagehalle 1923/1924 im Zuge der Elektrifikation wurde das Dampflokgeschäft nach und nach in Richtung Biel verschoben.
Mitte des 20. Jahrhunderts lag das Hauptgeschäft auf Güterwagen des Kreises I der SBB, u.a. waren sämtliche gedeckten Güterwagen der Werkstätte Yverdon zugeteilt. Daneben wurden auch Elektrolokomotiven, elektrische Triebwagen, elektrische Rangierloks und elektrische Traktoren unterhalten und revidiert. Zu den Sonderaufgaben gehört auch die Instandstellung von im Zweiten Weltkrieg beschädigten Güterwagen der SNCF. Weil in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Yverdon wie erwähnt vermehrt auch Lokomotiven unterhalten wurden, wurde eine Montagehalle für Lokomotiven errichtet – zuerst für Dampf-, später für Elektrofahrzeuge.
Ausbau und Modernisierung der Anlagen wurden auch in der zweiten Hälfte des 20. und im 21. Jahrhundert stetig vorangetrieben, sodass das heutige Industriewerk Yverdon den aktuellen Anforderungen entspricht, um den Bedarf an schwerem Unterhalt von Personenzügen ausführen zu können. Seit der Reorganisation der Hauptwerkstätten zu Industriewerken der SBB AG im Jahr 2000 ist man in Yverdon zuständig für den schweren Unterhalt von Triebfahrzeugen der Division Personenverkehr, darunter Lokomotiven (Re 450, Re 460), ICN- und Domino-Triebzüge und elektrische Rangierfahrzeuge. Um auch künftig dem Unterhalt des wachsenden Fahrzeugparks der SBB gerecht zu werden, sind weitere gross angelegte Investitionsprojekte für die nächsten Jahre in Planung.
Archivierungsgeschichte:Die Pläne wurden am 10. November 2005 an SBB Historic abgeliefert.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Enthält Pläne und Detailzeichnungen von diversen Güterwagen der SBB, GB und SCB wie z.B. gedeckte Wagen K2, J2, K3, J3, offene Wagen L, Schiebewandwagen Hbis(s), Panzertransport-, Rampen- und Tieflade-Wagen, Rungenwagen, Autotransportwagen, Schüttgutwagen, Hubkipperwagen, Fährboot-Wagen, Güterwagen-Anschriften, Laufwerke, Radsätze, Zug- und Stossvorrichtungen sowie Pläne und Detailzeichnungen von diversen Personenwagen und Lokomitiven wie z.B. Umbauwagen HW Zürich, schwere Stahlwagen, elektrische Gotthard-Lokomotiven, Anschriften, Symbole, Schilder, Kompressoren, Ventilatoren, Dynamo, Zugheizung, Pantographen, Lampen, Signaltafeln
Bewertung und Kassation:Die Pläne wurden nicht integral erschlossen. Während der Erschliessung fand eine Nachbewertung statt. Neben Doubletten wurden auch nicht archivwürdige Detailpläne kassiert.
Ordnung und Klassifikation:Die Pläne wurden neu geordnet, nach Fahrzeugtypen und -serien. Dort wo eine bereits bestehende Ordnung bestand, wurde diese so belassen.
Trägermaterial:Papier, Pausen
Format:verschiedene
Massstab:verschiedene

Angaben zur Benutzung

Digitalisiert:Teilweise
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=687779
 
Startseite|Bestellkorbkeine Einträge|Anmelden|de en fr
Archive und Sammlungen von SBB Historic