KDI_DIV_SBB74 Hauptwerkstätte Biel, 1875-1998 (Akzession)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:KDI_DIV_SBB74
Signatur Archivplan:KDI_DIV_SBB74
Titel:Hauptwerkstätte Biel
Entstehungszeitraum:1875 - 1998
Stufe:Akzession

Angaben zum Umfang

Archivalienart:Akte/Dokument
Plan
Bild
Laufmeter:5,30

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Hauptwerkstätte HW Biel
Verwaltungsgeschichte:Mit der Linie Herzogenbuchsee - Solothurn - Biel erhielt die Stadt Biel 1857 Anschluss an das Eisenbahnnetz der Schweizerischen Centralbahn. Mitte der 1870er Jahre wurden dann die ersten Pläne für eine Werkstätte für den Grossunterhalt des gesamten Eisenbahnmaterials für die Jura-Bern-Luzern JBL vom Oberingenieur der Jura bernois JB, G. Bridel, erarbeitet. Bereits ein Jahr darauf begann der Bau und im April 1877 wurde der Betrieb aufgenommen. Die Anlagen bestanden aus einer Lokomotivwerkstätte mit Kesselhaus, einer kleinen Wagenwerkstätte und Nebengebäuden. Der erste Personalbestand betrug 137 Mann, man verzeichnete bereits einen beachtlichen «Fahrzeug-Umsatz». Im ersten Betriebsjahr wurden der Werkstätte Biel 49 Lokomotiven, 162 Personenwagen sowie 740 Güter- und Dienstwagen zum Unterhalt zugestellt. Die Werkstätte wurde laufend vergrössert und 1889 im Zuge der Fusionen vieler Privatbahnen von der Jura-Simplon-Bahn übernommen. Nach weiteren Ausbauten und u.a. dem Einbau einer mit Wasserkraft betriebenen Stromerzeugungsanlage ging die Werkstätte Biel 1903 in den Besitz der neu gegründeten Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) über. Es folgten nebst anderen Umbauten und Erneuerungen 1910 die Fertigstellung einer neuen Kesselschmiede, 1947 der Ersatz der Transmission in der Werkzeugmaschinenhalle durch Einzelantriebe, 1955 die Inbetriebnahme einer Ausdämpfanlage zur Innenreinigung und Entgasung von Kesselwagen, 1956-1958 die Erneuerung der Wagenwerkstätte sowie 1971 der Abschluss der Erweiterung der Lokomotivhalle für den Unterhalt von Dieseltriebfahrzeugen. 1990 stand die HW Biel vor der Entscheidung, die zwei wichtigsten Radsatzbearbeitungsmaschinen zu ersetzen oder zu modernisieren, wobei man sich für letzteres entschied. Wirtschaftliche und technische Abklärungen führten dazu, dass man einer Totalrevision den Vorzug gab. Ab den 1990er Jahren wurde ebenfalls die Unterstützung durch die Informatik stetig ausgebaut (u.a. Integration von Messdaten in die Rollmaterialdatenbank ROMA der SBB).

Wie auch die anderen Hauptwerkstätten der SBB wurde die HW Biel erst ab 1924 auf bestimmte Triebfahrzeug- oder Wagentypen spezialisiert. In Biel wurden zum grössten Teil Dieselfahrzeuge, Privatwagen und Spezialgüterwagen (inkl. Dienstwagen) betreut und gewartet. Zu den Aufgaben zählten zum Beispiel die Instandstellung und Aufarbeitung nicht mehr betriebsfähiger Radsätze. Für Kontrolle und Unterhalt waren (und sind immer noch) internationale, schweizerischen und auch unternehmerische Vorschriften massgebend. Nach der Umwandlung der SBB in eine Aktiengesellschaft und der Divisionalisierung 1999 wurde auch aus der HW Biel ein «Industriewerk».

Quellen:
- Generaldirektion der SBB (Hg.): 100 Jahre Werkstätte Biel. In: SBB Nachrichtenblatt 4/1977, Bern, S. 63-67. Signatur: SBB 9.1 de: 1977
- Generaldirektion der SBB (Hg.): Umstellung der Werkstätte Biel von Dampf- auf Diesellokomotiven. In: SBB Nachrichtenblatt 11/1967, Bern, S. 21-23. SBB 9.1 de: 1967
- Zugförderungs- und Werkstättedienst ZfW der SBB (Hg.): SBB – die Hauptwerkstätten: 3500 moderne Arbeitsplätze für Handwerker und Mitarbeiter ohne Berufslehre. Bern, 1973. Signatur: SBB 12.1288
- Baumgartner, Wolfgang und Aebersold, Walter: Modernisierter und informatikunterstützter Radsatzunterhalt in der SBB-Hauptwerkstätte Biel. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. Luzern, 1995/7-8, S. 327-331. Signatur: SBB 9.79 : 1995:7/8
Archivierungsgeschichte:Die Unterlagen wurden in mehreren Ablieferungen zwischen 2007 und 2011 an SBB Historic abgeliefert.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Enthält diverse Akten aus der Hauptwerkstätte Biel, darunter Dossiers zu Bau- und anderen Projekten sowie Vorschriften. Ein Grossteil der Akten besteht jedoch aus Kontrollakten wie Personaletats, Inventaren sowie Kesselprotokollen und Lokomotivbüchern von Dampflokomotiven der SBB wie auch von privaten Bahnen oder Firmen. Letztere beschreiben an der einzelnen Lokomotive vorgenommene Änderungen und Reparaturen. Ebenfalls finden sich Protokolle der Arbeiter- und Krankenkassenkommission sowie einige Protokolle der Kreisdirektion II und der Obermaschineningenieure.
Bewertung und Kassation:Kassiert wegen Schimmel wurden folgende Akten:
Kontrollbuch B 3/4 1341
Kontrollhefte für die Heissdampflokomotiven B 3/4 1303-1312 und die Lokomotiven B 3/4 1313-1322, 1323-1332, 1333-1349, 1350-1356, 1364-1366, 1367-1369, 1726-1735
Kontrollhefte Ec 3/4 6513-6516, 6517-6521, 6522-6523, 6524-6526, 6527-6529
Kontrollhefte Eb 3/5 5817-5820
Kontrollbücher Eb 3/5 5801, 5803, 5805, 5806, 5807, 5826, 5827, 5831, 5888
Kontrollhefte E 4/4 8801-8802 und 8851-8853, 8854-8856
Kontrollbücher E 3/3 8473, 8477, 8478, 8480
Kontrollhefte E 3/3 8474-8479, 8480-8485, 8486-8495, 8496-8503, 8504-8516, 8517-8522, 8523-8529, 8530-8533
Kontrollheft G 3/4 203-205
Ordnung und Klassifikation:Die Kontrollakten der Lokomotiven wurden nach Fahrzeugtyp geordnet. Dabei wurde zwischen SBB-Lokomotiven und privaten Lokomotiven getrennt.

Angaben zur Benutzung

Erscheinungsform:analog
Sprache:Deutsch / Französisch
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=580706
 
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