Angaben zur Identifikation |
Signatur: | PL_165 |
Signatur Archivplan: | PL_165 |
Titel: | Septimerbahn |
Entstehungszeitraum: | 1883 - 1885 |
Stufe: | Teilbestand |
|
Angaben zum Umfang |
Umfang: | 4 Schachteln |
Anzahl: | 16 |
Archivalienart: | Plan |
|
Weitere Bemerkungen |
Bemerkungen: | Ehemalige Aktenplanposition: SBBRPBAU; H.III.5 |
|
Angaben zum Kontext |
Verwaltungsgeschichte: | Da sich das Tessin 1869 wegen der erneuten Konzessionsgenehmigung durch den Bund definitiv für den Gotthard entscheidet, erlöschen alle Lukmanierbahn-Hoffnungen. Die Idee einer Splügenbahn tritt in den Vordergrund, es bildet sich ein entsprechendes Komitee. Die Konzession wird bereits im Juni 1869 durch den Kanton Graubünden erteilt. Der Bund allerdings ist für einen Gotthardprojekt und spricht sich gegen eine Splügenvariante aus. Das Splügenkomitee seinerseits plant aber bereits konkret und so entsteht nun die Konkurrenzsituation Gotthard gegen Splügen. Hauptaufgabe für die Splügen-Sympathisanten ist die Finanzierung, ausländisches Kapital ist notwendig. Ein erster Vertragsabschluss für den Bau einer Splügenbahn erfolgt 1870, Voraussetzung sind allerdings hohe Subventionen, worauf man keine Chance hat, auch weil Italien und Deutschland bereits beim Gotthard Beteiligungen in Aussicht gestellt haben. Der Deutsch-Französische Krieg (1870-1871) verhindert weitere Verhandlungen, der Splügen-Vertrag wird nichtig. Im Juli 1870 wird der Gotthardvertrag vom schweizerischen Parlament angenommen, Ende 1871 erhält das Gotthardprojekt auch die Zusicherungen von Italien und Deutschland. Das Splügenkomitee gibt nicht auf und sucht neue Geldgeber in Italien – vergebens. Das Gotthardprojekt wird zwischen 1872 und 1882 realisiert. 1872 kommen auch ein neues Eisenbahngesetz und damit das sogenannte Ostalpenbahnversprechen. Die Splügenkonzession wird daraufhin abermals verlängert, und zwar bis ins Jahr 1876. Die Konzession erlischt 1879 nach zehn Jahren aber endgültig. Nachdem sowohl der Lukmanier wie auch der Splügen gegen den Gotthard gescheitert waren, kommt nochmals ein neues Projekt – der Septimer. 1883 bildet sich ein internationales Komitee, das die erforderlichen Geldmittel liefert, damit Vorarbeiten beginnen können. Von Chur via Reichenau - Thusis - Tiefencastel nach Stalla soll es gehen, dann Alternativrouten via Septimer/Julier nach Chiavenna. Verschiedene Studien zeigen aber, dass das Projekt nicht gut genug sei für eine ernsthafte Alpendurchquerung. Lediglich für Touristen sei die Septimerbahn, aber keine echte Alternative für eine Ostalpenbahn. Also zurück zum Splügenprojekt: In Italien gründet sich das «Comitato interprovinciale», welches 1884 eine Projektstudie beruhend auf dem Projekt Vanotti durchführt. Alle früheren Splügenprojekte (Vanotti 1863, Vitali 1870 und Bavier 1871) waren technisch überholt. Nun gibt es auf Schweizer Seite Streit zwischen Septimer- und Splügenbefürworter. Das Bündnerland favorisiert zwar den Septimer, aus internationaler Sicht und im Vergleich mit dem Gotthard spricht man sich dann aber doch für die leis-tungsfähigere Splügenvariante aus. Das ist das definitive Ende für den Septimer. 1887 wird ein Vertrag zwischen dem Splüenbahnkomitee und den italienischen Interessensvertretern unterzeichnet. Mit dem Projekt der «Società adriatica» (zuvor «Società delle strade ferrate meredionale») sind die technischen Grundlagen für die Ausführung einer Splügenbahn geschaffen. Aufgrund der hohen Baukosten erlahmt das Interesse Italiens für die Splügenbahn aber rasch wieder. Dies bedeutet das vorläufige Ende aller Bemühungen. Das Ostalpenbahnversprechen wurde bis heute nicht eingelöst.
Quellen: - Kraus, Susanne: Escher und die Ostalpenbahnfrage, URL: https://www.briefedition.alfred-escher.ch/kontexte/uberblickskommentare/Ostalpenbahnfrage/?term=lukmanier, Zugriff am 15.06.2020. - Gantenbein, Reto: Schweizer Alpenbahnprojekte (1838-1914), Überblick über die wichtigsten Alpenbahnprojekte und das Zustandekommen der Gotthard-, Simplon- und Lötschbergbahn. Spiegel, 2001. Signatur: SBB 7.707 - Schmidlin, Hans: Die Ostalpenbahnfrage. Geschichtliche Entwicklung und jetziger Stand der Bestrebungen für einen ostschweizerischen Alpendurchstich, unter spezieller Berücksichtigung der rechtlichen Grundlagen. Zürich, 1916. Signatur: SBB B 27 |
Archivierungsgeschichte: | Die Unterlagen wurden am 16. Januar 1989 ans Bundesarchiv abgeliefert und gelangten nach Gründung der Stiftung im Jahr 2001 zu SBB Historic. |
|
Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Enthält Längenprofile, Situationspläne und Normalprofile zum Projekt einer Semptimerbahn Chur - Chiavenne (Italien) durch die Alpen |
Trägermaterial: | Papier, Papier auf Leinwand |
Format: | verschiedene |
Massstab: | verschiedene |
|
|
Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | siehe auch: GD_BAU_SBBNEULI_133_02 Ostalpenbahn: Septimerbahn, Situationsplan Chur-Parpan-Tiefenkasten [Tiefencastel], 1900 (Dossier)
siehe auch: VGB_GEM_SBBZH104_030_02 Septimerbahn: Projekte, Konzepte, Korrespondenz mit der Regierung des Kantons Graubünden, Kostenvoranschläge, Betriebskosten, Betriebsausgaben, Berichte, Rentabilitätsberechnungen, Vereinbarungen mit Zschokke & Cie. Aarau, 1882-1898 (Dossier)
siehe auch: VGB_GEM_SBBZH104_031_02 Septimerbahn: Bericht, Bedingnisheft, Kostenvoranschläge, geologischer Bericht, Bericht der Bauunternehmung Zschokke & Cie., 1884-1885 (Dossier)
siehe auch: VGB_GEM_SBBZH104_031_03 Septimerbahn: Längenprofile, Normalprofile, Pläne von Personen- und Güterwagen, Kostenvoranschläge, Verträge, technische Notizen, 1863-1884 (Dossier)
|
|
Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
|
URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=574978 |
|