RM_W_0029 Holzkastenwagen C 5906 (Dokument)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:RM_W_0029
Signatur Archivplan:RM_W_0029
Archivalienart:Fahrzeug
Titel:Holzkastenwagen C 5906
Zusatzbezeichnung:C3 203 SCB
Fahrzeugnr.(aktuell):55 85 24-29 906-9 (in Betrieb)
Fahrzeugtyp:Personenwagen Sitzwagen
Bauart:Holzbauweise
Betriebsbereitschaft:I Betriebsfähig
Typenbild:
Baujahr:1897
Betriebszeitraum:zwischen 1897 und 1955
Hersteller:SCB Hauptwerkstätte Olten
Fahrzeugstandort:Depot Delémont
Wissenswert:Letzter erhalten gebliebener Drittklasswagen der Schweizerischen Centralbahn (SCB).
Informationen zur Fahrzeugfamilie/Fahrzeugserie:Die Familie der Personenwagen SCB-C3:
Die Schweizerische Centralbahn SCB beschaffte zwischen 1894 - 1901 bei der Schweizerischen Industrie Gesellschaft (SIG) und der betriebseigenen Hauptwerkstätte in Olten eine grössere Anzahl fast baugleicher Personenzugwagen des Typ C3 mit ungebremster Mittelachse.

Nachdem die SCB-Hauptwerkstätte in Olten im Jahr 1892 zehn Prototypen Drittklasswagen C3 gebaut hatte, bestellte die SCB bei der Schweizerischen Industriegesellschaft SIG ein erste Los von 20 serienmässig gebauten C3. Diese 1894 ausgelieferten Seriefahrzeuge hatten einen etwas grösseren Achsabstand als die Prototypen und waren, gleich wie die Prototypen, noch mit Petrollampen ausgestattet. Ab 1895 wurden die weiteren C3 ausschliesslich in den Hauptwerkstätten in Olten gefertigt. Statt einer Petrolbeleuchtung erhielten sie eine moderne elektrische Beleuchtung mit Akkumulatoren. Auch sonst wurden laufend Verbesserungen angebracht, beispielsweise Messingrahmenfenster anstelle der Holzrahmenfenster. Ende 1901 verfügte die SCB über gesamthaft 115 dreiachsige Drittklaswagen C3. 1903, nach der Verstaatlichung vieler Privatbahnen, liess die SBB weitere zwölf Wagen dieser Bauaart nachbauen.

Als während des zweiten Weltkrieges Achsen für neue Güterwagen fehlten, wurde bei vielen ehemaligen Privatbahn-Dreiachsern der mittlere Radsatz ausgebaut und durch ein Sprengwerk ersetzt.
Fahrzeugchronik:1897 Ablieferung als C3 203 SCB, bereits ausgestattet mit Messingrahmenfenstern.
1902 Umzeichnung durch SBB zu C3 8037 nach der Verstaatlichung der Schweizerischen Centralbahn SCB
1942 (1944 ?) Aus Mangel an Achsen in den Kriegsjahren wurde die Mittelachse entnommen und durch ein Sprengwerk ersetzt
1946 Umzeichnung zu C 5906
1952 Umzeichnung zu C 9438
1955 Ausrangierung als Personenwagen
1956 Als Dienstwagen V5 beim Gleisbauunternehmen Suremann & Co wieder im Einsatz, später beim Gleisbauunternehmen Vanoli Thalwil
1974 Umzeichnung zu V 30 85 94-05 100-2
1983 Ausrangierung als Dienstwagen und Abstellung im Rangierbahnhof Limmattal
1985 Schenkung des Wagens von der Fa. Vanoli an die neugegründete HEG (damals noch Historische Eisenbahngesellschaft Grenchen). Anschliessend Hauptrevision durch die HEG bis ins Jahr 2000.
1997 Teilnahme des Wagens an den offiziellen Feierlichkeiten zum Jubiläum 150 Jahre Schweizer Eisenbahnen und gleichzeitig 100 jähriges Bestehens des Wagens.
2015 Schenkung des Wagens von der Historischen Eisenbahn Gesellschaft (HEG) an SBB Historic.
Veröffentlichungen:[Martin Gysin: "Die Restauration des dreiachsigen Personenwagens C 5906 der SBB", aus Schweizer Eisenbahn-Revue 10/2001 S. 461 ff]
[Trüb, Walter: Die Personenwagen der SBB (Normalspur) 1902-1970 mit Nachtrag 1971-1977. Erweiterter Separatabdruck aus dem "Eisenbahn-Amateur" Nr. 2/1968-Nr. 2/1970. IDS Bibliotheken Bern BM 0 916 223]

Sammlungskontext

Besitzverhältnis:Eigentum
Eigentümer:SBB Historic
Betreuer:Verein Historische Eisenbahn Gesellschaft (HEG)

Masse und Gewichte

Länge über Puffer [mm]:14390
Breite [mm]:3100
Höhe [mm]:3750
Bezugslinie (Lichtraumprofil):EBV 1
Gewicht Tara [t]:15,0

Ausstattung

Sitzplätze:56 (28 Nichtraucher, 28 Raucher)
Layout des Innenraums:Zwei Abteile / Mittelgang / Holzbänke
Toilette:1
Innenbeleuchtung:Glühlampen
Heizung:Keine

Fahrwerk und Bremsen

Anzahl Achsen:2
Max. Achsstand [mm]:9000
Radlagertyp:Gleitlager
Automatische Druckluftbremse:Westinghouse W-P
Feststellbremse:Spindelbremse

Technische Ausrüstung und Besonderheiten

Technische Besonderheiten:Aus Mangel an Achsen während den Kriegsjahren wurden aus vielen dreiachsigen Personenwagen die Mittelachsen entnommen und durch ein Sprengwerk ersetzt (von beiden Wagenenden schräg zur Wagenmitte verlaufende Metallstreben, die den Wagenkasten in der Mitte untertützen, um die Vertikalkräfte aufnehmen zu können)
Ansichtsbild:
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Typenzeichnung:
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Sammlungsleitung
Physische Benützbarkeit:Erschwert möglich
Zugänglichkeit:Nicht öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=510881
 
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