Ob_01237 Jutesack "SBB V. 617 Ermensee", -1980 (ca.) (Dokument)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:Ob_01237
Signatur Archivplan:Ob_01237
Titel:Jutesack "SBB V. 617 Ermensee"
Entstehungszeitraum:bis ca. 1980
Archivalienart:Objekt

Angaben zum Kontext

Funktion/Zweck:Die Jutensäcke waren bei verschiedenen Institutionen in Gebrauch (SBB, Post, Banken):
- Für den Transprot von Reka-Checks (per eingeschriebener Post an die Schweizerische Reisekasse). Früher waren es Marken, welche auf vorgedruckte A7-Listen aufgeklebt wurden.
- Für den Transport von Noten in Franken und Fremdwährungen zwischen den Bahnhöfen und zwischen der Post und der SBB-Wechselstuben (als Wertsendung in verplombten Jutensäcken) und von den Wechselstuben (ganz grosse Bahnhöfe) an die Wechselstellen (grosse Bahnhöfe). Die kleinen Stationen unterhielten kein Geldwechselgeschäft, durften aber notfalls Fremdgeld annehmen.
- Für den Transport der Tageseinnahmen der Post an die Kreispost (Übergabe der Tageseinnahmen der Bahnpost)
- Für die Geldtransporte von der Bank an die Nationalbank
- Für den Transport vom Münz aus den Gepäckschliessfächern bis zur Einnehmerei (Schalter)

Die dreistellige Nummer war vermutlich ein Hinweis für das Zugspersonal, damit der richtige Sack dem richtigen Empfänger ausgehändigt wurde.

Folgende Aussagen sind bei SBB Historic eingegangen:

"Wir bestellten damals mindestens zweimal wöchentlich oder auch mehr DM-Noten, Oes-Noten oder auch Lira-Noten bei der Wechselstube in St. Gallen. Vor Weihnachten wurden für die italienischen Gastarbeiter sackweise Lira-Noten benötigt. Die Säcke wurden verschnurt, plombiert und dann im "Panzerfach" im Gepäckwagen transportiert und vom Zugspersonal am Bestimmungsbahnhof den Gepäckarbeitern gegen Unterschrift übergeben. Je nach Umfang der Lieferung wurden kleine, mittlere oder grössere Säcke verwendet. Für den Transport von DM- oder Oes-Münzrollen genügten kleine Säcke. Die leeren Säcke gingen wieder zurück an die Wechselstube für den nächsten Versand. Diese Lieferungen wurden vielleicht mal überführt, aber gingen nie verloren."

"Die Säcke wurden zum Versand von Wertgegenständen verwendet (Fundgegenstände, Geld). Dazu wurde auch ein rötlicher Block A5 quer benützt. Der Versandbahnhof füllte die erforderlichen Anzahl Blätter im Indigoverfahren aus mit Datum, Zugbenützung von ... bis ..., Umlad in .... Im Direktverkehr wurden zusätzlich ca. 2 Blätter, im Umladeverkehr entsprechend mehr ausgefüllt und dem Sack aussen beigegeben. Das Vorgehen: Der Versandbahnhof meldete die Wertsendung (Fachausdruck "Pli" = Brief) vor. Der Versandbahnhof übergab die Wertsendung dem vorgemerkten Zugspersonal gegen Unterschrift auf dem Original. Das Zugspersonal schloss den Wertgegenstand in der abschliessbaren Schublade im Gepäckabteil (vis-à-vis Gefängniszelle) ein. Am Zielort fand die Uebergabe an den Abholer statt, gegen Unterschirft. Bei Umladeverkehr war das Verfahren analog bis zum Ziel. Die Säcke gingen nachher leer zurück an den Absender, die kleinere Säcke in der Stationsmappe und die grössere Säcke offen und gebunden."

Angaben zu Inhalt und Struktur

Format:17 cm x 30 cm
Gewicht (kg)_alt:0,01
Material:Textilien
Sprache:Deutsch

Angaben zur Benutzung

Ansichtsbild:
 

Dateien

Dateien:keine
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Sammlungsleitung
Physische Benützbarkeit:Erschwert möglich
Zugänglichkeit:Archivmitarbeiter/-innen
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=389945
 
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