FRE_VSE Verband der schweizerischen Eisenbahnen / Schweizerischer Eisenbahnverband, 1860-1909 (Bestand)

Archivplan-Kontext

CH-SBB / CH-000699-3 Archiv SBB Historic (Archiv)
- Archive anderer Organisationen und von privaten Personen, 1830- (Hauptabteilung)

Angaben zur Identifikation
Signatur:	FRE_VSE
Signatur Archivplan:	FRE_VSE
Titel:	Verband der schweizerischen Eisenbahnen / Schweizerischer Eisenbahnverband
Entstehungszeitraum:	1860 - 1909
Stufe:	Bestand

Angaben zum Umfang
Archivalienart:	Akte/Dokument
Laufmeter:	1,70

Angaben zum Kontext
Aktenbildner-/Provenienzname:	Schweizerischer Eisenbahnverband
	Verband schweizerischer Eisenbahnverwaltungen
	Verband der schweizerischen Eisenbahnen
	Schweizerische Eisenbahnkonferenz
Verwaltungsgeschichte:	Vom 25. bis 28. September 1860 fand die erste Schweizerische Eisenbahnkonferenz zwischen der Centralbahn, der Nordostbahn, der Compagnie Franco-Suisse und der Ouest-Suisse statt. Diese Konferenz hatte anfangs nur zum Ziel, den direkten Personen- und Güterverkehr und die Wagennutzung zu regeln. In der 13. Sitzung vom 14. und 15. August 1863 wurde eine Übereinkunft getroffen, um die Zusammenarbeit und Abstimmung im Betrieb der schweizerischen Eisenbahnen zu regeln. Am 25. November 1887 bildete sich aus der Konferenz der Verband der schweizerischen Eisenbahnen, mit dem Ziel, "den Betrieb des schweizerischen Eisenbahnnetzes im Allgemeinen und den direkten Personen- und Güterverkehr im Besonderen möglichst zu vervollkommnen, die gemeinschaftlichen Interessen der Betheiligten Bahnen nach Kräften zu wahren und freundschaftliche Beziehungen unter denselben zu fördern". Ebenfalls wurden spezielle Kommissionen zur Behandlung von spezifischen Themen eingeführt, so etwa die Reklamationskonferenz, die Konferenz der Vorstände der Betriebskontrollen, die Technikerkommission, sowie die Gütertarifkommission. Zudem wurde 1890 der Schweizerische Wagenverband geschaffen, um eine einfache Benützung der Güterwagen der teilnehmenden Bahnen zu ermöglichen. Am 5. November 1902 wurde aufgrund der Verstaatlichung und Bildung der SBB der Verband per Ende Jahr aufgelöst und neu geschlossen. Dabei wurde festgelegt, dass die bisherigen Generalkonferenzen durch die Konferenz für technische Angelegenheiten, die Konferenz für kommerzielle Angelegenheiten, sowie nach Bedarf die Konferenz für alle anderen Verbandsangelegenheiten ersetzt wurden. Nachdem auch die Gotthardbahn verstaatlicht wurde, wurde der Verband auf Ende 1909 aufgehoben. Quellen: - Cuony, Albert: L'association des chemins de fer suises, 1860-1902. Lausanne, 1904, S. 118-124. Signatur: SBB E 5 : 9 - Schweizerischer Eisenbahnverband: Übersicht über die Entwickelung der dem Schweiz. Eisenbahnverband angehörenden Bahnen in den Jahren 1883 bis 1895. Zürich, 1896. Signatur: SBB E 86 - Weissenbach, Placid: Das Eisenbahnwesen der Schweiz, erster Teil: Die Geschichte des Eisenbahnwesens. Zürich, 1913. Signatur: SBB 1.143 : 1 a

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:

Der Bestand besteht hauptsächlich aus Protokollen sowie einer Sammlung von Entscheiden des Verbandes. Zudem finden sich Reglemente zur Organisation des Verbandes.

In den Protokollen der Schweizerischen Eisenbahnkonferenz, an der unter anderen die Jura-Simplon-Bahn, die Schweizerische Centralbahn, die Schweizerische Nordostbahn, die Vereinigten Schweizerbahnen und die Gotthardbahn teilnahmen, sind Traktanden zu diversen Themen zu finden. Dazu gehören: Aufstellung einheitlicher Vorschriften und Reglemente wie etwa Transportreglemente, Tarifbestimmungen, Reglemente zum Signalwesen, Dienstreglemente, Vorschriften über die Konstruktion von Wagen und Dienstvorschriften. Auch die Erarbeitung von Normalien und die Anforderungen an den Oberbau und das Rollmaterial wird behandelt. Ebenfalls finden sich Angaben zur Zusammenarbeit mit Post und Militär.

Die Technikerkommission besass die Aufgaben, "alle bedeutenden Fortschritte der Eisenbahntechnik innerhalb und ausserhalb der Schweiz wahrzunehmen, dieselben sowohl im allgemeinen als auch hinsichtlich ihrer Anwendung im schweiz. Eisenbahnwesen im besondern zu prüfen und darüber Bericht zu erstatten" sowie "technische Fragen des Eisenbahnbaues und des Betriebes nach Massgabe der stattgefundenen Überweisung zu begutachten" und "Vereinbarungen über einheitliche Grundsätze und Konstruktionen im Bau und Betrieb der schweiz. Eisenbahnen zu Handen des Eisenbahnverbandes zu entwerfen". Somit finden sich in den ebenfalls zahlreich vorhandenen Protokollen der Technikerkommission Traktanden zu unter anderem Grunderwerb, Unterbau, Oberbau, Hochbau, Signale und anderen mechanischen Einrichtungen, Zugförderung, Rollmaterial (Bau, Unterhalt, Beaufsichtigung, Betrieb und Erneuerung, im Detail finden sich unter anderem Angaben zu Bremsen, Beleuchtung, Heizung, Kupplung, einheitliche Beschriftungen und Anzeigen), Telegrafendienst, Stationsdienst, Expeditionsdienst und Zugdienst. Des Weiteren und im Detail finden sich Traktanden zur Nummerierung der Züge, zu den Sitzgelegenheiten, zum Verlad verschiedenster Güter und Tiere, Wagenreinigung, Weichen, Darstellung des Fahrplans, Bahnbewachungsdienst, schweizerische Eisenbahnstatistik, Spurweite, Weichenverriegelung, Erstellung von Normalien, Sicherungseinrichtungen, Wagenaustausch, Materialprüfungen usw.