Angaben zur Identifikation |
Signatur: | RM_T_0052 |
Signatur Archivplan: | RM_T_0052 |
Archivalienart: | Fahrzeug |
Titel: | Ce 6/8 III 14305 |
Zusatzbezeichnung: | Krokodil |
Fahrzeugnr.(aktuell): | 91 85 46-01 305-6 (in Betrieb) |
Fahrzeugtyp: | Triebfahrzeug Streckenlokomotive |
Bauart: | Elektrisch (Fahrleitung) |
Betriebsbereitschaft: | I Betriebsfähig |
Typenbild: |
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Baujahr: | 1926 |
Betriebszeitraum: | 1926 - 1977 |
Hersteller: | Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM / Maschinenfabrik Oerlikon MFO |
Fahrzeugstandort: | Depot Olten |
Wissenswert: | Die Lokomotiven dieser Bauart wurden im Volksmund Krokodil genannt und zählen zu den bekanntesten und beliebtesten Schweizer Lokomotiven. Von 1926 bis in die 1970er Jahre standen die Be 6/8 III im Einsatz, zunächst am Gotthard (wurden dort abgelöst durch Ae 6/6), später auch im Flachland. |
Informationen zur Fahrzeugfamilie/Fahrzeugserie: | Mit der rasch voranschreitenden Elektrifizierung des schweizerischen Schienennetzes im frühen 20. Jahrhundert benötigte die SBB dringend leistungsfähige Elektrolokomotiven für die schwere Zugförderung, aber auch Loks für den leichten Schnellzugsdienst im Flachland. Die ersten Elektroloks der SBB waren zunächst von 1906-1908 in einem Versuchsbetrieb der Brown, Boveri & Cie. BBC auf der Simplon-Bergstrecke im Einsatz. 1908 wurden die Loks von der SBB übernommen. Sie waren noch für die später nicht weiter verfolgte Drehstromantrieb-Technik mit zwei parallelen Fahrdrähten ausgelegt. Ab den 1920er-Jahren nahm bei der SBB die Einführung von Elektroloks in der heute noch verwendeten Einphasen-Wechselstromtechnik mit der Elektrifizierung der Gotthardstrecke so richtig Fahrt auf. Frühe Elektroloks wurden - wie die Dampflokomotiven - mit Stanganantrieben gebaut, beispielsweise das bekannte "Krokodil". Schon bald aber setzten sich Elektroloks mit Einzelradantrieb ohne Triebstangen durch, deren Wartungsaufwand geringer war. Bis etwa 1928 wurden die E-Loks der SBB braun, ab dann tannengrün lackiert. Teilweise wurden die Lokomotiven später umlackiert. Ab 1984 verwendet die SBB für elektrische Drehgestell-Lokomotiven rote Farbe.
Die Ce 6/8 III 14305 aus der Serie Ce 6/8 III 14301–14318 (18 Exemplare):
Die Ce 6/8 III nahmen 1926 und 1927 den Betrieb auf. Sie sind eine Weiterentwicklung der Ce 6/8 II, von denen die SBB für den schweren Güterzugdienst 33 Stück beschafft hatte. Die Ce 6/8 III waren ebenfalls für den Einsatz am Gotthard und den Zufahrtslinien, aber auch im Flachland vorgesehen. Der neue Loktyp war 60 cm länger, 3 t schwerer und zudem stärker als das Vorgängermodell. Von aussen deutlich erkennbares Unterscheidungsmerkmal gegenüber den Vorgängerloks ist der stark geänderte, einfachere Stangenantrieb ohne Dreieckstange und Blindwelle. Mit der Einführung der letzten Ce 6/8 III war die SBB stolze Besitzerin von gesamthaft 51 "Krokodilen". 1956 wurden die Lokomotiven der Serie Ce 6/8 III ohne grosse Anpassungen für grössere Zuggewichte zugelassen und die Höchstgeschwindigkeit auf 75 km/h heraufgesetzt, weshalb die Bezeichnung von Ce 6/8 III auf Be 6/8 III geändert wurde. 1973 wurde bei den dannzumal noch verbleibenden Be 6/8 III die maximale Geschwindigkeit wieder auf 65 km/h reduziert, da die grossen Abnützungen des Triebwerkes in keinem Verhältnis zum Nutzen der Leistungssteigerung standen. Die Bezeichnung Be 6/8 III wurde aber beibehalten.
Die Loks der Serie Be 6/8 III wurden 1967–1977 ausgemustert. Zwei dieser Loks sind heute im Eigentum von SBB Historic (Fahrzeugnummern Be 6/8 III 13302 und Ce 6/8 III 14305). |
Fahrzeugchronik: | 1926 Inbetriebsetzung der Ce 6/8 III 14305 (Fabrik-Nr. 3076) 1926 - 1927 Einsatz am Gotthard ab Depot Erstfeld 1927 - 1930 Depot Biasca 1930 - 1946 Depot Erstfeld 1946 - 1960 Einsatz ab Depot Bellinzona im Titularsystem 1956 Erhöhung der Maximalgeschwindigkeit auf 75 km/h und Umzeichnung in Be 6/8 III 13305 1960 - 1976 Einsatz im Mittelland und im Hafenverkehr ab Depot Basel 1979 Aufarbeitung zum historischen Triebfahrzeug Ce 6/8 III 14305. Die tannengrüne Lackierung wurde aber nicht geändert. Weiterbetreuung durch den Modelleisenbahn-Club Horgen und die SOB. 2001 Übergabe der Lokomotive von SBB an SBB Historic. |
Veröffentlichungen: | [Zellweger, Christian: Krokodil - Königin der Elektrolokomotiven. AS Verlag, Zürich, 2013. 108 S. ISBN 3906055159] [Schneeberger, Hans: Die elektrischen und Dieseltriebfahrzeuge der SBB. Band I: Baujahre 1904-1955. Verlag Minirex Luzern. 2005. ISBN 3907014227 (Ed.2 2005), S. 73 ff] |
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Sammlungskontext |
Besitzverhältnis: | Eigentum |
Eigentümer: | SBB Historic |
Betreuer: | Verein Krokodil 14305 |
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Masse und Gewichte |
Länge über Puffer [mm]: | 20060 |
Höhe [mm]: | 4500 |
Bezugslinie (Lichtraumprofil): | EBV 1 |
Geschwindigkeit max. vorwärts/ rückwärts [km/h]: | 65 / 65 |
Dienstgewicht [t]: | 130,9 |
Grösste Achslast [t]: | 18,8 |
Reibungsgewicht [t]: | 108,4 |
Meterlast [t/m]: | 6,6 |
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Antrieb |
Antriebsart: | Elektrisch; 4 Fahrmotoren; Übersetzungsverhältnis 1 : 4,03 |
Steuerung: | Walzenschalter |
Stundenleistung [kW]: | am Rad: 1810 kW (2460 PS) bei v=35 km/h |
Dauerleistung [kW]: | am Rad: 1618 kW (2200 PS) bei v=38 km/h |
Anfahrzugkraft [kN]: | am Rad: 294 kN (30000 kp) |
Stundenzugkraft [kN]: | am Rad: 186 kN (19000 kp) bei v=35 km/h |
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Fahrwerk und Bremsen |
Anzahl Achsen: | 8 (6 Triebachsen, 2 Laufachsen) |
Max. Achsstand [mm]: | 17000 |
Max. innerer Achsstand [mm]: | 3700 |
Laufkreisdurchmesser [mm]: | 1350 (Triebrad) / 950 (Laufrad) |
Radlagertyp: | Gleitlager |
Radprofil: | SBB 28-2 |
Automatische Druckluftbremse: | Westinghouse W-GP |
Direkte Bremse (Regulierbremse): | Westinghouse |
Elektrische Bremse: | Rekuperation |
Schleuderbremse: | Nein |
Feststellbremse: | Spindelbremse |
Bremsgewicht [t] / Bremskraft [kN]: | G: 68 t / P: 79 t / R: - |
Festellbremsgewicht [t] / Bremshaltekraft [kN]: | 2 x 30 t |
Bremsverhältnis [%]: | G: 52 / P: 60 / R: - |
Hemmschuhe [Anzahl]: | 4 |
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Technische Ausrüstung und Besonderheiten |
Zugheizung: | Anschlüsse für Elektroheizung 1000 V vorne und hinten |
Signalleitung: | Vielfachsteuerleitung (Vst): Nein UIC-Leitung: Nein |
Zugbeeinflussung: | ZS Integra ETM-S21 Zugfunk: Nein |
Technische Besonderheiten: | Grössere Änderungen wurden im Laufe der Jahre immer an der ganzen Serie ausgeführt. Es handelte sich dabei um den Einbau von Ölabscheidern, den Ersatz der Führerbremsventile «Bozic» durch solche vom Typ Westinghouse «W4» und den Einbau von automatischen Bremsgestängestellern sowie geteilten Bremsklötzen. |
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Ansichtsbild: |
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Typenzeichnung: |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | siehe auch: RM_T_0051 Ce 6/8 II 14253 (Dokument)
siehe auch: RM_T_0047 Be 6/8 III 13302 (Dokument)
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Sammlungsleitung |
Physische Benützbarkeit: | Erschwert möglich |
Zugänglichkeit: | Nicht öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=510615 |
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