PL_175 Bahnhof Bern, Neubau- und Umbauprojekte, 1880-1972 (Teilbestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:PL_175
Signatur Archivplan:PL_175
Titel:Bahnhof Bern, Neubau- und Umbauprojekte
Entstehungszeitraum:1880 - 1972
Stufe:Teilbestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:429
Archivalienart:Plan

Angaben zum Kontext

Autor/Fotograf/Künstler:SBB Generaldirektion Bauabteilung
Verwaltungsgeschichte:Der Bahnhof Bern wurde 1857 als Provisorium im Wylerfeld (ausserhalb der Stadt) von der Schweizerischen Centralbahn SCB eröffnet. Grund dafür war die noch fehlende Brücke über die Aare, welche ein Jahr später dann allerdings eröffnet wurde – die «Rote Brücke». Der neue Bahnhof der SCB lag nun an der Laupenstrasse, immer noch als Provisorium. Im Jahr 1860 wurde dann der definitive Kopfbahnhof mit vier Gleisen zwischen Heiliggeistkirche und Burgerspital in Betrieb genommen.
1860 wurde die Verlängerung der Strecke Olten - Bern bis in die Nähe von Fribourg mit westlichem Ausgang hinter dem Kopfbahnhof in Betrieb genommen. Um das für die Anfahrt des Kopfbahnhofs erforderliche Spitzkehr-Manöver zu vermeiden, wurde 1870 von der Centralbahn ein Projekt mit quer zu den bisherigen Kopfgleisen liegenden, hinter dem Burgerspital nach Westen durchgehenden Gleisen (Durchgangsbahnhof) vorgeschlagen. In den kommenden zwanzig Jahren wurde dieses Vorhaben verwirklicht, die Fertigstellung folgte im Jahr 1891. Für den Bau musste ein Teil der am Nordrand des Bahnhofs befindlichen Böschung der Grossen Schanze abgetragen werden.
1902, im Jahr der SBB-Gründung, wurde dann der erweiterte Bahnhof mit definitivem Anschluss der Bern-Neuenburg-Bahn und der Gürbetalbahn eröffnet. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts plante man verschiedene Erweiterungs- und Umbauprojekte. Mehrere Vorhaben am und um den Bahnhof Bern wurden in der Folge umgesetzt, zum Beispiel der Güter- und Rangierbahnhof Weyermannshaus und das Lokomotivdepot Aebigut.
1930 wurde das Empfangsgebäude um dreissig Meter verkürzt, wobei seine stirnseitige, gleisferne Fassade zurückversetzt wurde – was auch eine markante Umgestaltung des Bubenbergplatzes bedeutete. 1941 dann legte die Generaldirektion der SBB der Stadt und dem Kanton Bern zwei Varianten für den weiteren Ausbau des Bahnhofs vor. Drei Jahre später genehmigte der Verwaltungsrat der SBB das Projekt über die Erweiterung der Gleis- und Perronanlagen. Nur kurz darauf übergaben der Ingenieur Hans Nater und der Architekt Emil Hostettler der SBB einen Vorschlag für die Verlegung des Bahnhofs an die Laupenstrasse. Es folgten mehrere Gutachten betreffend die Standortfrage. Diese wurde schliesslich 1956 durch das Volk entschieden: Mit gut 60 % Nein-Stimmen wurde das Laupenstrasse-Projekt verworfen und somit nie umgesetzt. Die SBB, der Kanton und die Stadt einigten sich in der Folge darauf, den Personenbahnhof am aktuellen Standort neu zu bauen. 1957 wurde mit dem Bau unter der Leitung des späteren SBB-Generaldirektors Roger Desponds begonnen. 1974 wurde das neue Gebäude eingeweiht: ein teilweise mit Glas verkleideter Stahlbetonbau im für die 1960er und frühen 1970er Jahre typischen Baustil.
1989 forderte das Berner Architekturbüro Atelier 5 in einer Projektstudie eine Umgestaltung des Gebäudes mit einem neuen Haupteingang zu einem weitgehend verkehrsfreien Bahnhofplatz mit ebenerdigen Fussgängerverbindungen zur Innenstadt. In den Folgejahren wurden Teile dieser Studie in veränderter Form auch verwirklicht. Der Bahnhofplatz ist Stand heute (2020) noch immer nicht verkehrsfrei. Ab 1999 wurden weitere Umbauten realisiert, das Empfangsgebäude erhielt 2003 eine modernere Fassade.
Zum Fahrplanwechsel 2004 wurde im Rahmen der Bahn 2000 die Welle von Bern (Perrondächer über den nach Westen verlängerten Bahnsteigen und zusätzlicher Bahnhofszugang von der Schanzenbrücke aus) in Betrieb genommen. Da der Bahnhof Bern aufgrund der stark steigenden Zahl von Reisenden seit längerem an seine Grenzen stösst, laufen auch aktuell Ausbauten und es sind weitere Kapazitätserhöhungen in Planung.

Quelle:
- Huber, Werner: Bahnhof Bern 1860–2010. Planungsgeschichte, Architektur, Kontroversen. In: SBB-Fachstelle für Denkmalschutzfragen / Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK (Hg.): Architektur- und Technikgeschichte der Eisenbahnen in der Schweiz (Bd. 3). Zürich, 2010. Signatur: SBB 1.7988
Archivierungsgeschichte:Die Pläne zu den Bauprojekten Bahnhof Bern wurden zusammen mit weiteren Hochbau- sowie Tiefbauplänen am 1. März 2015 von SBB Infrastruktur an SBB Historic abgeliefert.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Enthält Pläne von verschiedenen Umbau- und Neubauprojekten zum Personenbahnhof Bern, vor allem aus den 1940er Jahren (viele Pläne sind aber auch älter und reichen bis in die Vorgängerbahnzeit und das 19. Jahrhundert zurück, einige Pläne sind jünger und reichen bis in die 1970er Jahre). Teilweise betrifft es die komplette Bahnhofsanlage, teilweise nur einzelne Gebäude wie das Verwaltungsgebäude oder das Dienstgebäude des Bahnhofs Bern. Ebenfalls enthalten sind Pläne der Signalstation Bern-Wylerfeld, der Bahnanlage in Bern, von Perrondächern und weiteren Überdachungen sowie des Bahnhofplatzes und der Einstieghalle, Wagenremise, Lokremise, des Weichenturms und Eilgutlokals beim Bahnhof Bern.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
GD_BAU_SBB78 Umbau Bahnhof Bern, 1953-1966 (Akzession)
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=603515
 
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