RM_T_0002 A 3/5 705 (Dokument)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:RM_T_0002
Signatur Archivplan:RM_T_0002
Archivalienart:Fahrzeug
Titel:A 3/5 705
Fahrzeugnr.(aktuell):90 85 00-00 705-3 (in Betrieb)
Fahrzeugtyp:Triebfahrzeug Streckenlokomotive
Bauart:Dampf
Betriebsbereitschaft:I Betriebsfähig
Typenbild:
Baujahr:1904
Betriebszeitraum:1904 - ca. 1962
Hersteller:Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM
Fahrzeugstandort:Depot Brugg
Wissenswert:Die A 3/5 705 ist die einzige noch existierende Schnellzugs-Dampflokomotive der Schweiz.
Informationen zur Fahrzeugfamilie/Fahrzeugserie:Dampfbetriebene normalspurige Lokomotiven beschaffte die SBB bis 1917. Die danach rasch voranschreitende Elektrifizierung des Streckennetzes führte zu einer raschen Ablösung vieler Dampflokomotiven durch elektrische Lokomotiven. So wurden bereits ab den 1920er-Jahren viele Dampflokomotiven wieder ausrangiert, die letzten in den 1960er-Jahren. 1902 nahm die SBB ihre Tätigkeit mit den unterschiedlichsten Dampflokomotiven der Vorgängerbahnen auf. Die junge SBB beschaffte rasch weitere Lokomotiven und nach der Verstaatlichung der Gotthardbahn GB im Jahr 1909 übernahm die SBB auch deren Lokomotiven.

Schnellzugs-Dampflokomotiven des Typs A 3/5 besass die SBB in den frühen Jahren in verschiedenen Ausführungen:

700er-Serie: Von 1902-1913 Inbetriebsetzung von 111 Loks dieses Typs A 3/5. Die SBB gab ihnen die Nummern 701-811. Ein Teil der Serie wurde mit vierachsigen, ein Teil mit dreiachsigen Tendern versehen. Die 700er-Serie wurden ab 1923 bis 1962 ausrangiert.

900er-Serie: 38 Loks mit den Nummern 901-938, die 1909 von der Gotthardbahn (GB) übernommen wurden. Hersteller waren SLM (30 Loks) und Maffei München (8 Loks). Die Ausrangierung dieser 900er-Serie erfolgte 1923-1927.

600er-Serie: Nach zwei Dreizylinder-Heissdampfmaschinen (Nr. 501, 502) und zwei Vierzylinder-Heissdampfmaschinen (Nr. 601, 602) wurden weitere 47 Vierzylinder-Heissdampfmaschinen (Nr. 603-649) beschafft. Abbruch und teilweise Verkauf der Lokomotiven nach dem 2. Weltkrieg


Die A 3/5 705 aus der Serie A 3/5 703-809 (107 Loks):

Die A 3/5 705 ist eine Lok der 700er-Serie mit einem vierachsigen Tender. Ab der Nummer 749 erhielten die Loks dieser Serie dreiachsige Tender.
Die Fahrzeuge der 700er-Serie waren für den Einsatz im Mittel- und Flachland vorgesehen und waren daher mit grösseren Triebrädern ausgestattet als die 900er-Serie, die hauptsächlich für den Dienst auf der Gotthardstrecke konzipiert worden waren. Die A 3/5 der 700er-Serie galten als sparsam und konnten auch mit Holz befeuert werden, was während der Kriegsjahre mit der Kohleknappheit von Bedeutung war.
A 3/5 wurden bis zu Beginn des 1. Weltkriegs hauptsächlich ab den Depots Genf, Lausanne, Basel, Olten, Zürich, Romanshorn und St. Gallen eingesetzt.
Fahrzeugchronik:1904 Inbetriebsetzung der A 3/5 705 (Fabr. Nr. 1550) mit vierachsigem Tender.
1904 - 1945 Verschiedene Depots im Kreis I
1945 Depot Zürich
1945 - 1948 Depot Biel
1948 - 1955 Depot Luzern / Olten
1953 Der Lokomotive 705 wurde der Kessel der Lokomotive 739 aufgesetzt. 1963 wurde ihr das Untergestell der Lokomotive 778 eingebaut. Die Lok behielt dabei die Nr. 705
1955 - 1964 Depot Bern
1959 Revision mit neuer Feuerbüchse
1964 Als historisches Triebfahrzeug klassiert
Ausgestellt im Verkehrshaus Luzern
1996 Instandstellung durch DI Zürich
2001 Übergabe von SBB an SBB Historic
2017 - 2022 Revision durch Verein Dampfgruppe Zürich (VDZ)
Veröffentlichungen:[Zellweger, Christian: A 3/5, Tigerli, Elefant & Co., Das Erbe des Dampfzeitalters. AS Verlag, Zürich, 2004, S. 8-27. ISBN 978-3-909111-09-2]

Sammlungskontext

Besitzverhältnis:Eigentum
Eigentümer:SBB Historic
Leihnehmer:Verein Dampfgruppe Zürich (VDZ)
Betreuer:Verein Dampfgruppe Zürich (VDZ)

Masse und Gewichte

Länge über Puffer [mm]:18600
Höhe [mm]:4400
Bezugslinie (Lichtraumprofil):EBV 1
Geschwindigkeit max. vorwärts/ rückwärts [km/h]:100 / 45
Dienstgewicht [t]:110,0
Gewicht Tara [t]:75,8
Grösste Achslast [t]:16,0
Reibungsgewicht [t]:47,0
Meterlast [t/m]:5,9
Kohlevorrat [t]:9,0
Wasservorrat [t]:17,0

Antrieb

Antriebsart:Heissdampf Vierzylinderverbund
Steuerung:Hochdruck Walschaert, Niederdruck Joy
Leistung [kW]:1000 kW (1360 PS)
Zylinderdurchmesser [mm]:Hochdruck (aussen liegend): 360 mm / Niederdruck (innen liegend): 570 mm
Kolbenhub [mm]:660
Kesseldruck [bar]:15.2 (15 atm)
Verbrauch Kohle:0.1 kg/t/km
Verbrauch Wasser:0.75 kg/t/km

Fahrwerk und Bremsen

Anzahl Achsen:9 (Lokomotive: 3 Triebachsen, 2 Laufachsen / Tender: 4 Laufachsen)
Max. Achsstand [mm]:15450
Max. innerer Achsstand [mm]:2450
Laufkreisdurchmesser [mm]:1780 (Triebrad)
Radlagertyp:Gleitlager
Automatische Druckluftbremse:Westinghouse W-P
Direkte Bremse (Regulierbremse):Westinghouse (nur auf den Tender wirkend)
Feststellbremse:Spindelbremse
Bremsgewicht [t] / Bremskraft [kN]:G: - / P: 75 t / R: -
Festellbremsgewicht [t] / Bremshaltekraft [kN]:20 t (nur auf den Tender wirkend)
Bremsverhältnis [%]:G: - / P: 68 / R: -
Hemmschuhe [Anzahl]:4

Technische Ausrüstung und Besonderheiten

Zugheizung:Kupplung für Dampfleitung vorne und hinten
Zugbeeinflussung:ETM-S21
Technische Besonderheiten:Weitere technische Daten:
Dienstgewicht der Lok ohne Tender: 67 t
Dienstgewicht des Tenders 43 t / Leergewicht (Tara) des Tenders 17 t
Rostfläche: 2.6 m²
Heizfläche Feuerbüchse: 15 m²
Heizfläche indirekt: 160 m²
Heizfläche total: 175 m²

Die Bauart mit drei gekuppelten Triebachsen und einem vorauslaufenden, zweiachsigen Drehgestell wurde für Schlepptenderlokomotiven in der Schweiz erstmals im Jahr 1894 für die Gotthardbahn angewendet. Um ihre gestiegenen Traktionsbedürfnisse besser abdecken zu können, bestellte die Jura-Simplon-Bahn zwei Prototypen einer Weiterentwicklung dieses Lokomotivtyps mit grösserem Triebraddurchmesser (1780 mm gegenüber 1610 mm) für den Einsatz im Flachland. Die SBB setzte dann die Beschaffung fort.

Die Vierzylinder-Verbund-Dampfmaschine der Bauart De-Glehn wirkt mit den aussenliegenden Hochdruckzylindern auf die mittlere Triebachse, mit leicht schräg angeordneten innenliegenden Niederdruckzylindern auf die erste Triebachse. Entsprechend der damaligen Verwendung von Nassdampf erfolgt die Dampfverteilung mit Flachschiebern. Speziell zu erwähnen ist die Anwendung von zwei verschiedenen Bauarten der Steuerung. Die aussenliegende Hochdruckmaschine ist mit einer Walschaert-Steuerung, die innenliegende Niederdruckmaschine mit einer Joy-Steuerung ausgerüstet.

In den Jahren 1912 (Prototyp) und 1916-1922 wurden gesamthafte 68 Lokomotiven dieses Typs A 3/5 von Nassdampf auf Heissdampf umgestellt und mit Überhitzern des Systems Schmidt ausgerüstet, wobei die Flachschieber beibehalten wurden. Durch diese Massnahme konnte die Leistungsfähigkeit um ca. 10% gesteigert werden.
Die automatische Bremse wirkt bei diesen Lokomotiven auf alle Achsen.
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Typenzeichnung:
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Sammlungsleitung
Physische Benützbarkeit:Erschwert möglich
Zugänglichkeit:Nicht öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=510089
 
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