F_SIG Schweizerische Industrie-Gesellschaft Neuhausen am Rheinfall SIG, 1874-1998 (ca.) (Bestand)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:F_SIG
Signatur Archivplan:F_SIG
Titel:Schweizerische Industrie-Gesellschaft Neuhausen am Rheinfall SIG
Entstehungszeitraum:1874 - ca. 1998
Stufe:Bestand

Angaben zum Umfang

Anzahl:6850
Archivalienart:Bild

Angaben zum Kontext

Aktenbildner-/Provenienzname:Schweizerische Industrie-Gesellschaft (SIG)
Verwaltungsgeschichte:1853 gegründet als "Schweizerische Waggon-Fabrik bei Schaffhausen" durch Friedrich Peyer im Hof (1817 - 1900), Heinrich Moser (1805 - 1874) und Conrad Neher (1818 - 1877). 1860 bis 1863 kurz als Schweizerisch-Belgische Industrie-Gesellschaft firmiert, ab 1863 wieder rein schweizerisch als Schweizerische Industrie-Gesellschaft (SIG). 1860 begann die Firma mit der Herstellung von Waffen, in den folgenden Jahrzehnten produzierte sie Holzwaggenkasten bis hin zu leichten, geschweissten, selbsttragenden Stahl- und Leichtmetall-Wagen.
Ab 1906 stellte die SIG auch Verpackungsmaschinen für Nahrungsmittel her. Im 1. Weltkrieg verlagerte das Unternehmen seine Produktion vorübergehend vom Eisenbahn- in den Waffenbereich. 1918 bis 1955 fertigte die Firma auch Automobile an. 1969 waren 25'000 Schienenfahrzeuge abgeliefert worden (detaillierte Aufstellung in der Jubiläumspublikation 1969). 1982 wurde ein Spezialisierungsabkommen zwischen der SIG und Schindler (SWP/SWS) abgeschlossen, nachdem Schindler die Kästen und die SIG die Drehgestelle baute. Ab 1986 beschränkte sie sich auf einzelne Komponenten für Waggons. Ein grosser Erfolg war das elektromechanische Neigesystem, das zusammen mit Curtiss-Wright entwickelt wurde und unter anderem im SBB-ICN zur Anwendung kam.
Die Firma konzentrierte sich in den 1990er-Jahren vor allem auf Verpackungsmaschinen und tätigte zahlreiche Firmenkäufe und -verkäufe. 1995 wurden die Schienen-Aktivitäten zu 60% an FIAT verkauft, der Auftritt erfolgte neu unter Fiat-SIG. Auf den 1.1.2001 übernahm Alstom die Mehrheit bei FIAT Ferroviaria, bereits im November 2000 verkaufte die SIG ihre Restbeteiligung an Alstom. Die Firma hiess nun Alstom Schienenfahrzeuge AG. Im März 2005 schloss Alstom das Werk Neuhausen für die Produktion und beschänkte sich auf das Servicegeschäft. 2007 erwarb die neuseeländische Rank-Gruppe die SIG und nahm die Firma von der Börse. Das Unternehmen stellte zu Beginn des 21. Jh. unter dem Namen SIG Combibloc Group Kartonverpackungen und Maschinen für Verpackungen her. Die Anzahl der Angestellten veränderte sich von 857 (1900) über 1'518 (1930) und 9'014 (2003) auf 4'000 Beschäftigte (2008).

Quellen:
-Schweizerische Industriegesellschaft Neuhausen: Unser Etablissement, seine Entwicklung und seine Erzeugnisse, Zürich 1921
-Knöpfli, Adrian: Schweizerische Industrie-Gesellschaft (SIG), in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.03.2019, URL: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D41779.php
Archivierungsgeschichte:Das Archiv der SIG war ab Mitte der 1990er-Jahre nicht mehr zugänglich und wurde um die Jahrhundertwende aufgeteilt und an verschiedene Institutionen übergeben, teilweise wurden auch Unterlagen vernichtet. Unterlagen aus dem Firmenarchiv der SIG befinden sich heute bei SBB Historic, im Verkehrshaus der Schweiz sowie im Stadtarchiv Schaffhausen.
Die an SBB Historic übergegangenen Unterlagen bestehen hauptsächlich aus Glasplatten, Diapositiven, Kontaktkopien, Abzügen und Fotoalben. Die Unterlagen wurden von der Firma Alstom im Sommer 2004 an SBB Historic übergeben. 2007 wurden im Zusammenhang mit einer Ablieferung von Publikationen der SIG weitere Fotodokumentationen an SBB Historic abgegeben. 2022 wurde das beim Verein Trammuseum Zürich befindliche Fotoarchiv der SIG (Unterlagen aus dem Zeitraum 1945-1998) als Schenkung an SBB Historic übergeben. Die Bilder werden seit 2020 sukzessive erschlossen und digitalisiert.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Der Bestand besteht aus grossformatigen Abzügen, die auf Karton aufgezogen sind, Glasnegativen mehrheitlich im Format 13 x 18 cm, lose sowie auf Datenblättern aufgezogene Abzüge, Diapositive sowie Alben und Dokumentationen. Der Grossteil der Sujets zeigt Typenbilder, Innen- und Aussenansichten von Eisenbahn- und Tramwagen sowie Drehgestelle. Daneben sind auch Fabrikansichten und Detailansichten oft vorkommende Motive. In den Dokumentationen sind teilweise auch Schriftstücke vorhanden.
Bewertung und Kassation:Doubletten wurden kassiert. Bilder aus der Ablieferung 2013/00161 wurden eingegliedert, wenn schon vorhanden wurden sie kassiert. Drei Dokumentation "Strich-Klischee-Verzeichnis", "SBB-Wagen Hbis mit Detailaufnahmen" und "AZDK Vorbereitung" wurden kassiert, da keine Kontextinformationen vorhanden waren und da der Inhalt unklar war.

Angaben zur Benutzung

Digitalisiert:Teilweise

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Im Verkehrshaus der Schweiz befinden sich u.a. Prospekte, Produktekataloge, Typenblätter, Broschüren, Fotoabzüge der SIG und der SWS (Schweizerische Wagons - und Aufzügefabrik AG Schlieren) mit zugehöriger Kartei. Die Unterlagen stammen aus dem Zeitraum 1835-2000. Im Stadtarchiv Schaffhausen befinden sich hauptsächlich Abzüge von Rollmaterial verschiedener Bahngesellschaften der Schweiz (Normalspur), Drehgestellen, Luft- und Standseilbahnen.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
FRE_SIG Schweizerische Industrie-Gesellschaft Neuhausen am Rheinfall SIG, 1853-1998 (ca.) (Bestand)
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=430957
 
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